Wo…?

Wo gibt es mehr Kühe auf der Strasse, als in Indien? Wo liegt das Wiegenbett des Weins? Wo wird man noch von jedem fünften (Erfahrungswert) Menschen, den man trifft, nach Hause eingeladen? Und wo schmeckt das Gemüse noch fast überall wie frisch aus dem Garten? Wo mäandrieren die Flüsse lustig vor sich hin?

Aussicht in der Nähe von Telavi.

Draussen regnet es. Es ist Monate her, seit ich das Geräusch von Regen auf den Dächern gehört habe. In der Ferne zuckt ein Blitz. Wild und schön. Wie glücklich kann ich mich schätzen, dass ich mich am Ende entschieden habe durch Georgien zu Reisen. Hier geniesse ich nach acht Monaten Abstinenz köstlichen Wein mit einfachem, aber gutem Essen. Noch entscheidender ist jedoch die Gastfreundschaft.

Wein in den Kellern der Kirche von Nekresi. (die Kirche ist aus dem 4. Jahrhundert)

Georgien lanciert den Tourismus, denn es gibt abgesehen von der Landwirtschaft wenig Arbeit für die Einheimischen und dennoch ist das Land noch derart unverdorben. Wo immer ich hin komme, werde ich eingeladen. Es wird kein Festmal auf den Tisch gezaubert, aber ich werde mit einem herzhaften Kuss auf die Wange begrüsst und mir wird die Umgebung gezeigt oder wir versuchen einfach nur zu kommunizieren.

Deckenmalerei in einer Kirche, die für eine Königin errichtet wurde, die so gut war, dass sie als König bezeichnet wurde - falls ich den mobilen Übersetzer richtig verstanden habe. Den Namen des Ortes, wo ich gestrandet war weiss ich allerdings noch immer nicht.

Und die Berge sind wunderschön. Ich war mit ein paar Tschechen wandern in Kazbegi, das voll von Touristen ist, da es sich nur wenige Stunden von Tbilisi – der Hauptstadt – befindet. Es war schön, aber dem Vergleich zum wilden, urchigen Svaneti und seinem Hauptort Mestia hält es dennoch nicht stand. Obwohl Mestia momentan eine Baustelle ist. Das Zentrum wird für Touristen komplett neu gebraut, steigt man jedoch etwas den Hügel hinauf, schlängelt sich zwischen all den Wachtürmen hindurch, findet man Rozas Guesthouse mit Blick auf alte Blechdächer und einen der vielen Wachtürme hier. Sie kocht gut, spricht englisch und hat Informationen zum Wandern.

Gletscher unterhalb des Kazbeg. Ich stehe auf Geröll und Eis. In der Ferne weitere Berge.

Begonnen hat allerdings alles an der Grenze von Aserbaidschan nach Georgien. Nachdem mein Russlandvisa eine gefühlte halbe Stunde gemustert wurde, der Beamte aber keine einzige Frage gestellt hat, betrat ich zum ersten Mal georgischen Boden. „Welcome to Georgia“ meinte er nur, genauso wie jeder andere, der danach noch meinen Pass sehen musste. Ich landete in Lagodechi, wo ich das erste Mal von Mestia hörte und nahm am nächsten Tag eine Maschrutka nach Telavi. Eine Maschrutka ist ein Minibus, der tatsächlich nach Fahrplan fährt. Unser Fahrer betrieb unterwegs allerdings regen Gemüse- und Früchtehandel. Und Telavi? Da gibt es Klöster und Weisswein. Grund genug ein paar Tage zu verweilen, um weiter nach Sighnaghi und Kazbegi zu reisen. Schlussendlich landete ich aber in Tbilisi.

Weinkeller in Tsinandali. Der älteste Wein ist aus 1841.

Es war zu heiss. 42 Grad im Schatten und Zeit für eine erneute Flucht in die Berge. Ich nah den Nachtzug nach Zugdidi, wo ich schlaftrunken in einen Bus stieg, da ich noch nicht gewappnet für Taxifahrer war. „Center?“ Frage ich zwei junge Burschen, die nur blöd grinsen. „Ach wird schon passen, sonst würden hier nicht so viele einsteigen.“ Denke ich und setze mich. Der Bus schlägt allerdings eine unerwartete Richtung ein. Aussteigen und zugeben, dass ich falsch bin oder einfach schauen wohin mit der Bus bringt? Die Entscheidung ist wohl nicht sehr schwierig. Ich verharre also, bis irgendwo im nirgendwo alle Leute aussteigen. Zum Glück hat mein Kompass mir bestätigt, dass ich mich nicht auf der Strasse in Richtung Abchasien befinde. Ich frage eine ältere Dame und ihre beiden Söhne helfen mir weiter. Via Handy wird ein Übersetzender Freund angerufen, der uns vier Stunden begleitet. Bis ich die Kirche von Walenjikha mit samt einem Gottesdienst, der von vier Kirchendienern für drei Besucher (uns ausgenommen) abgehalten wurde.

Kirchgang.

Danach setzten sie mich in die nächte Maschrutka nach Jvari, denn dies war der einzige Ortsname, den Lonely Planet für mich ausspucken konnte. Nicht, dass ich darüber mehr Information gehabt hätte, als dass es ein Dorf ist und einen Staudamm gibt. Aber warum nicht einmal einen Staudamm anschauen und vielleicht findet sich sogar irgendein Homestay. Dachte ich, setzte mich neben eine junge Georgierin, die mich freundlich dazu einlud und wartete ab.

Posing mit Aldona, Natja und Nato.

Aldona: „Where are you from?“

Mariane: „Switzerland.“

A:„Oh, good place.“

… silence …

A: „Where do you go?“

M: „Jvari.“

A: „Stay with us?“

M: „Ähhhhm… yes?“

… Aldona teilt darauf hin freudig nach vorne in den Bus etwas mit, was schwer an “Sie kommt mit uns” erinnert. Dann dasselbe nach hinten in den Bus. Da bleibt nichts anderes, als abzuwarten. Später stellt sich heraus, dass Aldona und ihre drei Cousinen, sowie ihr Cousin die Grossmutter besuchen und sie schleppen mich einfach erstmals mit.

Und die letzte im Bunde: Xauna (Chatuna gesprochen)

Es war die beste Entscheidung. Wir verbringen eine wunderbare Zeit zusammen, schauen uns den Staudamm an und die drei Georgierinnen räkeln sich vor meiner Kamera. Es erinnert mich schwer an junge Frauen, die im Fernsehen ein paar dieser Modelcastingshows gesehen haben und nun exakt das imitieren und lasse mich zum Schluss sogar mitreissen. Aber sie klettern in ihren Higheels jede Geröllhalde hinunter, steigen über Bäche, um für mich ein paar Birnen, Haselnüsse oder Pflaumen zu Pflücken und lassen keinen Brombeerbusch aus. Aldona kann ich nicht einmal ausreden meinen Riesenrucksack für mich zu tragen.

Einer von vielen Wachtürmen in Mestia.

Schlussendlich bin ich nur schweren Herzens weiter gezogen. Aber ich bin zurückgekehrt, habe zum ersten Mal in meinem Leben geholfen ein Huhn zu rupfen und mich bester Gesellschaft erfreut.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | Leave a comment

Aktau

Lange war Aktau wegen der Uranvorkommen eine geschlossene Stadt. Die Sowjetblöcke wurden so angeordnet, dass falls sie bei einem Angriff einstürzen würden, noch immer gepanzerte Truppen durchfahren könnten. Inzwischen beherrscht die Ölindustrie die Stadt und sie ist offen, auch Fremden gegenüber.

Aktau inklusive Kasachstanfahne, die hier überall weht.

Einige Kasachen haben mir einen unglaublichen Empfang bereitet, denn nachdem ich eine Nacht in einem Büro verbracht hatte und mich der Nachtwächter erst hinausschmeissen wollte, habe ich bei Aizhan Unterschlupf gefunden. Mit ihr habe ich mich blendend verstanden.

Spaziergang hinunter zum Kaspischen Meer.

Gewöhnungsbedürftig war allerdings, dass die Männer jeden Abend mit Aizhan und mir auswärts Essen und Trinken gehen konnten, ohne ihre Frau jemals mitzunehmen. Zudem schien es unmöglich, dass sie nicht die Rechnung übernehme. Andere Länder, andere Sitten. Und wieder der Wodka.

Bau von Beks Haus. Sie verwenden relativ poröse Steine, die gut isollieren, was bei den extremen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter unerlässlich ist.

Die Fährgesellschaft und die Botschaft von Aserbaidschan waren mir leider weniger wohl gesinnt. Gemeinsam haben sie erfolgreich verhindert, dass ich in 1.5 Wochen Wartezeit eine Fähre nach Baku erwischt habe. Im letzten Moment, bevor mein Visum ausgelaufen wäre, habe ich also eine Propellermaschine bestiegen und bin aus Kasachstan hinaus geflogen. Ein Sprung über das kaspische Meer nach Baku. Schade, doch manchmal bleibt wenig Auswahl.

Die Moderne Seite von Baku.

Baku pulsiert anders. Es hat eine schmucke Altstadt, der man gleich ansieht, dass es hierher mehr Touristen verschlägt. Es ist sauber und bietet nicht wie in Kasachstan einzeln verstreute Läden, die irgendwo in den Wohnhäusern versteckt sind, sondern eine ganze Einkaufsmeile.

Impression aus der Altstadt, wo ich übrigens zum ersten Mal über eine Schweizer Botschaft gestolpert bin.

Zusätzlich eine Schmucke Altstadt mit vielen Teppichläden. Moderne und Tradition existieren nebeneinander und ich beobachte das, während ich nach einer Nacht am Flughafen auf den nächsten Zug warte, der mich nach Seri bringen sollte. Ich bin gespannt, was Aserbaidschan noch zu bieten hat in den fünf Tagen, die mir mein Transitvisa gibt.

Wolle in der Altstadt in Baku.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | 2 Comments

Abgeschleppt und eingepfercht

In den letzten zwei Wochen habe ich ungefähr 4500 km – Kashgar nach Aktau – mit dem Zug und per Anhaltertaxi zurückgelegt, hatte 7 Tage bei glühender Hitze: keine Dusche, kein Hotelzimmer, selten Klos mit Wasser und bin ganz froh in Aktau angelangt zu sein. Ein Wettlauf gegen das auslaufende Kasachstanvisum, den ich leider noch nicht gewonnen habe, doch beginnen wir da, wo ich letztes Mal aufgehört hatte; in Kashgar.

Sara - eine Kanadierin, ihr Fahrrad und ich wurden von diesem Auto in Kirgistan nach Osh mitgenommen. Er hat uns am Ende leicht über den Tisch gezogen und jedes Mal angehalten, wenn jemand entgegen gekommen ist. Er schien alle zu kennen.

Von dort bin ich über den Irkeshtampass nach Osh aufgebrochen. Da es aber nur einmal pro Woche einen Bus gibt und ich den genau verpasst hatte, habe ich mich nach einer anderen Fahrgelegenheit umgeschaut. Zusammen mit einem Pärchen aus den USA habe ich ein Taxi gefunden und wir sind los. An der Grenze mussten wir erstmals warten, denn die Beamten machen von 12-15 Uhr Mittagspause. Nachdem der Grenzbeamte fast all meine Fotos durchgesehen hatte, durften wir auf einen Lastwagen warten und nach Kirgistan hinüber tuckern. Dort wartete auch gleich die Taximafia auf uns. Sie verhinderte erfolgreich, dass uns irgendein LKW mitgenommen hätte. Also blieb uns nichts anderes übrig, als hart zu verhandeln und schlussendlich ein Taxi zu nehmen, das uns einen günstigeren Preis angeboten hat, was fast zu Handgreiflichkeiten unter den Taxifahrern geführt hätte.

Wäscheklammern vor unserem Schlafplatz mit den Bergen im Hintergrund, die unsere Passüberquerung mehr als schön gemacht haben.

Die nächste Station war Osh. Vor einem Jahr war diese Stadt in Aufruhr, nun scheint sie zu schlummern. Die einzige Herberge finden wir inmitten eines Wohnquartieres. Klein, aber günstig und gemütlich. Wir treffen auf Fraser, einen weiteren Kanadier, besorgen uns Kirgisisches Bier (11Vol%), das mir mehr als mundet und eine dieser herrlichen Wassermelonen, sitzen vor unserem Wohnblock und diskutieren, debattieren, politisieren. Wie ich das doch vermisst hatte.

Autostop. An dieser Stelle leider erfolglos.

Da Fraser und ich beide unter Zeitdruck standen, brachen wir am nächsten Tag auf. Zelteten an einem lauschigen Plätzchen, kaum ausserhalb des kleinen Dörfchens Toktogul. Zu unserer grossen Überraschung hat sich allerdings kein einziger Einheimischer unserem Zelt genähert und gefragt, was wir da tun würden.

Die Aussicht vom Zelt.

Am nächsten Tag war uns der Gott der Anhalter deutlich geneigter. Oder zumindest mir, denn schon an der nächsten Gabelung schlug ich alleine den Weg in Richtung Talas und Taraz ein. Ich hatte Glück und ein netter Kirgise, der gerade abgeschleppt wurde hat mich mitgenommen. Zwischendurch blieben wir allerdings stecken, die Stange an der das Abschleppseil festgemacht war brach,… Aber zum Schluss gabs Bier für alle und ich konnte bei der unglaublich herzlichen Familie meines Chauffeurs übernachten.

Der Stausee nahe Talas.

Um schlussendlich nach Kasachstan zu gelangen habe ich mir ein Taxi genommen, da in Kirgistan der öffentliche Verkehr nahezu inexistent scheint. Der Fahrer wollte mir unbedingt noch ein paar Orte zeigen und wir hatten eine lustige Fahrt.

Und die Wasserfontäne unterhalb.

Von diesem Zeitpunkt an habe ich sobald ich konnte immer den nächsten Zug genommen. Erst gings mit einer lustigen Fussballmannschaft weiter nach Türkestan.

Ein Teil des Teams des FC Kizhilzhar, das mich um 3.30 Uhr morgens vor dem Zug verabschiedet.

Vorgängig hatte ich mit ihrem Trainer anstossen müssen. Im Zuge dessen habe ich auch meinen ersten Verbrüderungskuss erhalten. Es war lustig mit den Jungs zu diskutieren und der Trainer war eigentlich auch ganz ok. Auch wenn er etwas zu anhänglich wurde mit zunehmendem Pegel.

Im schucken historischen Städtchen Türkestan zu finden.

Durch eine lange Diskussion auf “russisch” mit dem Bahnhofsvorsteher in Türkestan, habe ich herausgefunden, dass es keine Tickets mehr für die direkten Züge nach Aktau gibt. Die nächste Station war also Kandyaghash. Dazwischen gabs leckeres Essen bei den Läden, die sich überall auf dem Bahnhof öffnen, kaum kommt ein Zug an. Egal zu welcher Uhrzeit.

Kleine Läden am Bahnhof.

Dazu gesellen sich die Babushkas, die ihre Kochtöpfe gleich zum Bahnsteig bringen. Herrlich. Weniger sympathisch war hingegen mein Taxifahrer, der mich zum Büro der Migration bringen sollte. Er war unglaublich nett zweifellos, hat mich wie abgemacht für 200 Tenge dorthin chauffiert und wollte dann einfach nicht verstehen, dass ich zurück laufen möchte, denn ich hatte Zeit bis der nächste Zug fuhr. Aber ich brauchte sowieso ein Internetcafé und da es schwierig ist so etwas alleine zu finden, denn sie sind hier rar gesäht, habe ich mich wieder ins Taxi gesetzt. Google Translate hat mir geholfen ihm auf Russisch zu erklären, dass ich ihn nicht mehr gebrauche. Er hat es ignoriert und gewartet. “Vielleicht ist er einfach freundlich.” Dachte ich Schulterzuckend, aber man sollte doch im Hinterkopf behalten, dass Menschen sehr oft vom Geld motiviert sind. Schlussendlich bin ich dann doch mit ihm zum Bahnhof zurückgefahren. Er hält zwei Finger hoch und ich möchte ihm erneut 200 Tenge in die Hand drücken. “Njet 2000.” Meint er und ich lache ihn einfach nur aus. So viel habe ich für das Ticket für die restliche Strecke von ca. 500 km bis nach Aktau bezahlt und auch wenn mich die umgerechnet 12 Franken wohl kaum geschmerzt hätten, sollte einfach keiner mit einer solchen Tour durchkommen. Ich habe es alles nett auf Englisch nochmals erklärt, ihm die 200 Tenge in die Hand gedrückt und bin gegangen. Sein Gesicht hat so ungefähr augedrückt… “Ein Versuch wars wert.”

Verkehr am frühen Morgen.

Die letzte Zwischenstation war ein kleines Dorf von dort her hatte ich einen “Obschiwagon” oder so etwas ähnliches gebucht. Die Verkäuferin hatte mich mitleidig angeschaut und gemeint, dass nichts anderes mehr verfügbar ist. Der Schaffner zeigte einen noch bestürzteren Gesichtsausdruck. Ich fragte mich warum. Der Wagen war einigermassen sauber, etwas überfüllt und hielt ganz klar die Unterschicht, aber er war in Ordnung. Da ich müde war, legte ich mich um 11 Uhr in dem Bett schlafen, das mir der Schaffner netter Weise zugewiesen hatte. Ich schlummerte friedlich, bis um ein Uhr morgens gab es plötzlich Getrampel, dann Gekreische zu hören war. Die Frau mir gegenüber schien aus dem Bett gezerrt zu werden und der Wagen füllte und füllte und füllte sich. Neben mir rangelten plötzlich zwei Männer. Es wurde noch heisser, noch stickiger und die Stimmung hatte etwas panikartiges, aber ich wurde zum Glück auf meiner Pritsche gelassen.

Warten auf den nächsten Zug. Die aufgehende Sonne spiegelt sich in den Wagons wieder.

Und dann war es morgen und ich war am Kaspischen Meer und die ganzen Strapazen waren mehr oder weniger vergessen. Ich rannte zur Migration, zur Botschaft von Azerbaijan und zum Reisebüro, um mich auf die Warteliste für die Fähre zu setzen. Leider gibt es keinen Fahrplan dafür und ich werde jene, die heute Abend ablegt verpassen, denn mein Visum ist leider noch nicht bereit.

Zu guter Letzt erreichte ich die Wohnung des Couchsurfers, den ich kontaktiert hatte.

“Möchtest du eine Dusche nehmen?”

Ich glaube etwas netteres hätte er zur Begrüssung nicht sagen können.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | 1 Comment

Karakorum Highway

Ich hatte immer wieder gehört, dass die eine der schönsten Passagen ist, die mit dem Vélo zurückgelegt werden können,  habe Fotos gesehen, doch konnte ich es vom Hörensagen her nicht glauben. Inzwischen bin ich davon überzeugt.

Stärkung vor der Abfahrt.

Wir, was in diesem Fall Carin und ich waren. Haben uns also Räder gemietet, was gar nicht so einfach war. Mit einem gemieteten Auto ging es von Kashgar nach Tashkorgan. Die Verhandlungen waren zäh gewesen, doch fanden wir schlussendlich einen Wagen, den wir mit anderen teilen konnten.

Zuschauer bei den Tänzen des ersten Festivals der tatschikischen Minderheit.

Weiter als Tashkorgan konnten wir leider nicht fahren, denn der ganze Bereich bis zur Grenze zu Pakistan ist gesperrt für Radfahrer. Und wir hatten Glück, denn wir stolperten gerade in ein Festival hinein. Es gab Musik, Tänze und eine Art Pferdepolo, das ziemlich gefährlich ist. Wir wurden auch umgehend von verschiedenen Leuten eingeladen, doch wollten wir noch etwas Distanz zurücklegen.

Aussicht vom Schlafplatz Nr. 1.

In der Nacht stürmte es ziemlich fest, aber unser Zelt hielt und wir machten uns einigermassen ausgeruht an den “Abstieg”, der sich bald als Aufstieg zu einem 4100 Meter hohen Pass entpuppte. Dabei kamen wir hart an unsere Grenzen. Erst brannte die Sonne hinunter, dann wurde es bitterkalt und Carin begann unter Höhenkrankheit zu leiden. Zusätzlich hatten wir eine warme Mahlzeit bitter nötig.

Die Landschaft unterwegs.

Nachdem wir von einigen lokalen Kyrgysen (eine Minderheit hier in China) eher unfreundlich zurückgewiesen worden waren, fanden wir Unterschlupf bei zwei Ingenieuren aus Kanton. Wir wurden unglaublich nett bewirtet. Leider verstand ich nichts, denn Carin spricht chinesisch und hat sehr wenig übersetzt. Ich sass also daneben und versuchte höflich zu lächeln. Auf eine Art ist es gut jemanden dabei zu haben, der die Landessprache spricht, andererseits wird man dadurch auch zum Aussenseiter, denn keiner versucht mehr mir etwas zu erklären, was sie ansonsten gewiss getan hätten.

Yurten vor den Schneebergen entlang des Karakorum Highways.

Am folgenden Tag erreichten wir den Karakol See. Da waren wir wieder mit all den anderen Touristen. “Eating?”, “Sleeping?” … Ich hatte es schon fast vermisst und überall die chinesischen Touristen, die uns mit auf den Fotos haben wollten. Da ergriffen wir doch spontan die Flucht, nachdem wir unsere Essensvorräte aufgestockt hatten. Zumal wir heute einige Kilometer zurücklegen mussten.

Reflektion der Berge rund um unseren Schlafplatz.

Und der Weg war fantastisch. Meistens ging es den Berg hinunter, sodass wir uns auf die Landschaft konzentrieren konnten. Die Felsen waren in allen möglichen Farben zu sehen. Von weiss zur rot und violett zu grün. Übernachtet haben wir schlussendlich in einem Geisterdorf, wo noch eine einzige Frau mit ihren beiden Kindern gehaust hat. “Zum Abbruch” stand auf den Hauswänden.

Mausoleum von Mahmud Koshgary.

Wir schliefen wunderbar. Es war einigermassen warm und am nächsten Tag wagten wir uns früh auf die Strasse. Wir kamen bis Opal, wo wir das Mausoleum eines Gelehrten besuchten und mein Knie schlussendlich zu streiken begann. Zum Glück haben wir einen Bus stoppen könne, der mit danach mitgenommen hat und den schönsten Teil hatten wir hinter uns.

Ich mit unseren beiden Rädern und den improvisierten Satteltaschen.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | 1 Comment

Verschiedene Gesichter Teil II

Als Studentin bezahle ich normalerweise die Hälfte, doch im Westen Chinas wird meine Karte plötzlich nicht mehr akzeptiert. Als ich zum x-ten mal auf dieser Tour einen völlig überhöhten Preis bezahlen sollte, nur um einen Haufen chinesischer Touristen vor einer hübschen Gesteinsformation posieren zu sehen, hat es mir gereicht. Ich bin noch Studentin und wenn sie das nicht akzeptieren wollen, dann schaue ich es mir eben nicht an! Ich stolzierte wütend davon.

Gesteinsformationen vom Wind geformt. Allerdings aus dem Bus fotografiert, denn angehalten wird nur vor den beschrifteten Steinen.

„Aber das kannst du doch nicht machen, das ist die Hauptattraktion.“ – *grrrrr* Ich beisse die Zähne zusammen. Manchmal wäre schreien ganz befreiend. Stattdessen versuche ich ein schicksalsergebenes Lächeln, das keineswegs meine Missgunst verbirgt. „Duosauchen?“ (= wie viel kostet es) frage ich also in meinem kaum verständlichen chinesisch und er nennt mir den Studentenpreis.

Überreste des letzten Abschnittes der Grossen Mauer. Ja, China ist zweifellos reich an historischen Monumenten.

Vielleicht muss man hier manchmal wirklich einfach wütend werden und sich zur Wehr setzen, denn es schaut sehr selten jemand zu einem, wenn man diese Person nicht kennt. Ich frage mich woher das kommt. Allerdings gibt es auch keine Grundregeln. Ich halte mich inzwischen daran meinen Gefühlen einfach hin und wieder Ausdruck zu verleihen, denn das funktioniert oft und wenn nicht, dann ist es wenigstens befreiend. Allerdings reicht das auch nicht immer, um den hin und wieder zuschnappenden Geldhaien das Wasser zu reichen. So viel ich in den 1.5 Monaten hier erfahren habe, sind die Chinesen leider ziemlich Geld fixiert. Die einen wollen zeigen, dass sie es haben, die anderen wollen es den Leuten aus der Tasche ziehen und zwar nicht nur den Touristen aus dem Westen, sondern genauso den reichen Chinesen aus der Grossstädten, denn nur weil diese so hohe Eintrittspreise (5-40 Franken pro Attraktion) bezahlen, ist es derart teuer und man bezahlt überall. So kann man sich zum Beispiel einen Traubenhain für 15 Franken anschauen gehen. Das besondere daran? Es gibt davor ein Tor und einen Punkt, an dem markiert ist, dass man hier die besten Fotos machen kann. Woher ich das weiss? Ich vermute, denn ich habe mir das Geld gespart, aber es war bis jetzt an vielen Orten so.

Kamelreiten für nur 5 Yuan, denkt man. Aber das war fürs Foto. Danach knöpfen sie einem 100 Yuan für den Ritt ab. Allerdings hat uns unser Taxifahrer in Turpan gewarnt.

Eine ganz andere Tour hatten wir in Turpan, wo ich mich mit zwei Singapur-Chinesinnen zusammengetan und ein Taxi gemietet habe. Dies war erstens günstiger und zweitens nicht zu vergleichen mit der vorher erwähnten Minibustour. Der Fahrer war ein Uygur und wir haben uns wunderbar mit ihm verstanden. Er hat uns an schöne Orte gebracht, wusste viel über die Geschichte jener Orte und sprach sogar ziemlich gut Englisch. Wir haben das beste, lokale Mitagessen genossen und er hat uns sogar eine Runde Samsa ausgegeben.

Die besten Nudeln mit Gemüse, die ich bisher gegessen habe, gabs in diesem Restaurant. Alles frisch zubereitet.

Und da war noch eine andere Sache. „Aussteigen!“ – „Wie bitte?“ – „Aussteigen!“ Es gab keinen Zweifel, wir hatten richtig verstanden. Ein warum erfuhren wir nicht, nur dass wir nicht mit dem Zug nach Delinha fahren konnten. Die Polizisten waren freundlich, aber eine Diskussion erwies sich als vergeblich. Sie sprachen nicht wirklich Englisch. Zum Glück war ein Chinese in der Nähe, der sich als Übersetzer anerbot. Dennoch blieb uns nichts anderes übrig, als auszusteigen. Draussen wartet bereits die Zugführerin mit etwa sieben weiteren Mittarbeitern. Sie entschuldigen sich vielmals, ebenso freundlich, wie die zwei Polizisten, der mir selbst meinen etwas ruppigen Hinweis (da er anders nicht verstand), dass er meinen Ruchsackregenschutz nicht zerreissen soll, nicht übel genommen zu haben schien. Freunden würden wir dennoch nie werden. Es wird diskutiert und schlussendlich können wir unsere Fahrkarte bis nach Golmund verlängern. Das sind ungefähr 6 Stunden zustätzliche Fahrt und mehr kosten, aber immerhin können wir in den Zug zurück. Inzwischen hat allerdings eine Chinesin Florences reservierten Platz eingenommen und gibt ihn nicht wieder freiwillig frei. Florence insistiert nicht und steht entsprechend erstmals eine Weile, während ich immer wieder einnicke, obwohl es viel zu heiss ist und wir eng zusammengepfercht sitzen, doch es ist spätnachts und die letzten paar Tage waren sehr anstrengend gewesen. Warum wir allerdings nicht nach Delinha durften ist mir noch immer ein Rätsel, denn Golmund ist viel näher an Tibet. Daran kann es also nicht gelegen haben. Vielleicht ein Militärstützpunkt?

Jiaohe (Die Ruinen einer Stadt 10 km von Turpan), unglaublich weitläufig und faszinierend.

Schlussendlich erreichte ich aber Urumuqi und habe dort zwei Visas erhalten. Das eine für Kirgistan, das zweite für Kasachstan. Und damit bin ich auch schon weiter nach Kashgar gezogen, denn leider sind sie Datumsgebunden und laufen sehr bald aus. Daher befinde ich mich etwas unter Zeitdruck. Kashgar ist schön, allerdings gibt es viele Taschendiebe. Einer davon ist inzwischen in Besitz meines Portemonnaies. Zum Glück war da nur Geld und eine Visitenkarte drin.

Trotz Zeitdruck habe ich mir jetzt mit einer Französin zusammen Räder gemietet und wir machen uns für 4 Tage auf zum Karakorum Highway.

Kinder beim exer... ähm in der Schule.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | Leave a comment

Verschiedene Gesichter (von Chengdu nach Urumuqi)

Gedanken zum Weg von Chengdu über Langmusi, Langzou, Xining, Golmund, Dunhuang, Turpan nach Urumuqi oder von den Bergen in die Wüste

In der Oper wechselten die Gestalten die Gesichter im Sekundentakt. Ebenso hat China tausend Gesichter. Bei all diesen verschiedenen Ethnien und der Grösse des Landes mag das nicht überraschen.

Das Gesicht einer Tibeterin, die gerne posiert und dann plötzlich Geld verlangt hat. Ich weigerte mich zu verstehen. Hätte sie es vorher gesagt, hätte ich kein Foto gemacht. Als wir uns das nächste mal sahen lächelte sie ebenso breit wie hier. Alles schien in Ordnung.

So strömen die Chinesen am Fahrkartenschalter wie ein Fluss an einem vorbei. Mit einer Selbstverständlichkeit, die mich manchmal in Rage versetzen könnte. Eigentlich wäre ich an der Reihe, doch sie strecken einfach ihr Geld an mir vorbei und werden vorher bedient. An modernen Bahnhöfen gibt es inzwischen zum Glück Drehkreuze, die dies verhindern.

Die unendlich weiten, grünen Ebenen um Langmusi.

Tibeter sind oft anders. Seit ich in Langmusi war, habe ich eine tibetische Schwester, die mich nachdem ich ihr einen Armreif geschenkt habe, spontan zum Essen eingeladen und adoptiert hat. Eine Begegnung mit einem chinesischen Verkehrspolizisten hatten Florence und ich in Xining. Er hat uns spontan die Stadt gezeigt, und das beste chinesische Essen aufgetischt und uns mit seinem Iranischen Freund bekannt gemach. Im Gegenzug hat er ungefähr 100 Fotos von uns geschossen. Aber wir hatten Spass.

China scheint eine einzige Baustelle zu sein. Manchmal entstehen ganze Geisterstädte, wo zum Teil kein Mensch wohnt. Hier aus dem Bus in Xining.

Wobei, wenn wir beim Thema Fotos sind. Wer dachte die Japaner seine schlimm, was Fotos vor Touristenattracktionen betrifft, der war noch nie in China. Viele reiche Chinesen haben riesengrosse, teure Kameras. Einige können damit nicht im geringesten umgehen – auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Ein Informatiker, den ich getroffen habe, hat fantastische Fotos gemacht.

Posen vor einer Gesteinsformation auf besagter Minibustour. Wie viel Körpersprache doch ausdrückt.

Nun, ich hatte meine Erfahrungen damit auf einer Tour in der Nähe von Dunhang gemacht. Eigentlich dachte ich, dass es sich dabei um eine etwas sinnvollere Rundfahrt durch die Wüste handeln würde und schloss mich an, denn leider ist der öffentliche Verkehr hier auf ein paar Hauptverbindungen beschränkt. Es stellte sich allerdings heraus, dass wir von einer „Attraktion“ zur Nächsten fuhren, damit meine 9 chinesischen Mitreisenden sich davorstellen und 3 Fotos schiessen konnten, dann setzte man sich zurück in den Bus und fuhr weiter. Vorbei zum nächsten Ort, an dem wir Eintritt bezahlen durften.

Aussicht auf die Dünen in der Nähe von Dunhuang.

(Fortsetzung folgt)

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | Leave a comment

Bilder

Nach dieser einmaligen Wanderung, haben wir uns auf einen Pfad begeben, den Ausländer nicht immer bereisen dürfen. Er hat uns über Litang, nach Kanding (wo Madleine uns verlassen hat) und Chengdu geführt.

Die unendlich weiten Ebenen Litangs (4000 m, entsprechend haben wir beim erklimmen geschnauft), die sich kaum mit einem Bild einfangen lassen.

In Chengdu sind wir etwas verweilt, haben uns eine Oper angeschaut, die mehr ein Maskenspiel und Zaubervorführung, als Musik war, doch haben wir es keineswegs bereut hingegangen zu sein, denn dies beherrschten sie vortrefflich. Ansonsten haben wir die Zeit zum essen des sehr scharfen (es betäubt die Zunge vorübergehend komplett) Essens in Sichuan und für organisatorische Dinge genutzt.

Laternen im Tibeterviertel in Chengdu.

Danach ging es auf zu einem Nationalpark, für den ein unverschämt hoher Eintrittspreis verlangt wurde, den zu zahlen es jedoch wert war. Am besten ihr seht selber.

Einer der ersten Seen, die wir in Jiuzaigo gesehen haben.

Zu sagen bleibt wohl noch, dass hier weder seltsame Belichtungszeiten, noch Photoshop verwendet wurde.

Rot, braun, grün und stahlblau.

Es handelt sich hier um Calzium und Magnesium, das zusammen mit den Algen zu den entsprechenden Farben führt. Wobei wir durchaus diskutiert haben, ob sie nicht einfach einen Eimer Farbe hineingeworfen haben.

Baumstämme auf dem Grund.

Ja und damit haben sich die Wege von Amandine und mir leider wieder getrennt. Ich brach nach Langmusi auf und sie in Richtung Shanghai.

Fotos, Fotos, Fotos... um zumindest einen Teil dieser überwältigenden Umgebung festzuhalten.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | 5 Comments

Grenzen und die Wanderung

Tag 1: Die Muskeln

6.15 Uhr, Feilaisi 3520 Meter über Meer. Der Wecker klingelt zum ersten Mal. Ich stehe nicht auf. Die Bekanntschaft mit den Chinesen und dem selber hergestellten Wein (ja es gibt Reben auf dieser Höhe), die ich am vergangenen Abend gemacht hatte, ist spürbar.

6.25 Uhr, selber Ort. Der Wecker klingelt. Ich stehe nicht auf.

6.35 Uhr, selber Ort. Der Wecker klingelt. Ich zwinge mich vom warmen Bett in die Kälte, packe den Kram fuer die nächsten paar Tage.

8 Uhr, selber Ort. Nach einem eher dürftigen Frühstück mit Nudeln und etwas Gemüse, machen wir uns auf den Weg. Wobei Weg leicht übertrieben ist. Unterhalb einer Mauer, die den Blick auf die Touristenattraktion verbirgt, damit man auch brav Eintritt bezahlt, ist nur der Anfang eines Pfades zu finden und eine alte Frau mit komisch aussehenden Kühen, die auch nicht nach Yaks aussahen, gibt uns zu verstehen, dass wir hier nicht hinunter dürfen. Wir ignorieren es gekonnt und machen uns an den langen, steilen Abstieg.

Stulpas am Wegrand

11 Uhr, lottrige Fussgaengerbrücke im Tal 2100 m. Wir passieren die Brücke, dahinter liegen einige Stulpa, doch wir finden den richtigen Ort zum Aufstieg nicht, da überall gebaut wird. Es scheint China ist eine einzige, grosse Baustelle. Ich klettere also eine Geröllhalde hoch und stürze fast. Schlussendlich finde ich aber Halt an einer Wurzel und finde eine Sackgasse. Das heisst ich darf denselben Fels wieder hinunter.

13 Uhr, immer noch derselbe Ort, 100 m höher. Wir machen eine halbe Stunde Pause auf einer Bank mitten im Dorf, während uns einige Bewohner offensichtlich anstarren. Daran haben wir uns in China allerdings schon ein Weilchen gewöhnt. Die Menschen sind neugierig und ich habe ihre Angewohnheit bereits übernommen.

Gebetstrommeln beim kleinen Tempel in Felaisi.

15.15 Uhr, Hotspring 2700 m. Wir dachten, wir wären schon viel weiter, doch die Karte ist eine Skizze und obwohl für Chinesische Verhältnisse sehr genau, so reicht sie gerade aus, um nach dem Weg zu fragen. Nach 1420 m den Berg hinunter und 600 m hinauf, beginnt der eigentliche Aufstieg also erst. Das schwere Gepäck macht sich langsam auf unseren Rücken bemerkbar. Wir bezahlen als Studenten 30 Yuan, doch für einmal ist dies nicht übertrieben, denn der Pfad ist gut unterhalten (kein Holzpfad, wie sonst immer) und es gibt nummerierte Körbe. Eine junge Chinesin, die von ihrem Guide im Stich gelassen wurde, erklärte uns, dass wir bei der Nr. 1 die Spitze erreicht hätten, was im späteren Verlauf sehr wichtig wurde. Wir waren bei Korb Nr. 65.

Der Ziellauf von Gebetsfahnen gesaeumt.

19.30 Uhr, Pass 3820 m. Wir haben die Höhe erreicht. Von Korb Nr. 30 an, haben wir jeden einzelnen gezählt.

Zum Glück können wir hier übernachten. Unsere Muskeln sind derart leer. Zwei lustige Tibeter begrüssen uns mit “tashitele” der tibetischen Grussformel. Wobei es für mehr oder weniger alles verwendet wird. Kurz darauf stehen Madeleine (die ich fälschlicher Weise Natalie genannt hatte) und Amandine in der Küche. Stellt euch hier allerdings nichts geschlossenes vor. Es handelt sich dabei vielmehr um eine überdachte Feuerstelle. Der Tibeter bereitet “Baba”, das hiesige Fladenbrot, für uns zu und wir fallen hungrig über das Essen her. Es ist kalt, Isolation gibt es in dem Bretterschlag, in dem wir übernachten keine, sieht man von den paar Kartons ab, die an die Bretter gepinnt sind. Es schneit einige Flocken und ich koste den ranzig schmeckenden Buttertee aus Yakmilch (laktosefrei). Nachdem ich beim ersten Schluck ein instinktives Würgen unterdrücken musste, behaupte ich nach einer Tasse, dass ich mich daran gewöhnen könnte, wenn es sein muss.

Gipfelfoto

Tag 2: Der Abstieg und die Blasen

6 Uhr. Der Wecker klingelt, ich schaue durch die Spalte in der Wand nach draussen. Alles ist grau, kein Sonnenaufgang zu sehen. Der Wecker wird ignoriert, da die Erschöpfung vom Marsch des vergangenen Tages noch immer in den Knochen sitzt.

Um 9 Uhr stehen wir endlich auf. Der Abstieg nach Yubeng ist deutlich moderater. Es liegt auf 3120 m. Dort wollen wir zu einem See hoch, doch sollen wir da erneut bezahlen. Es ist ein handgeschriebener Zettel, der erklärt, dass es gefährlich ist und wir darum 5 Franken zu entrichten hätten. Wir versuchen zu verhandeln, doch manchmal muss man einfach kehrt machen. So beschlossen wir uns stattdessen also einen ruhigeren Tag zu gönnen und den Pilgerweg zumindest zu einem Stück zu bewandern. Auf einem viel versprechenden Pfad mit der Aufschrift “kein Durchgang” begaben wir uns auf den weiteren Abstieg in Richtung Mekong. Der Zuflussarm trägt kristallklares Wasser in rasendem Tempo in die Tiefe. Es bäumt sich wild auf. Die Tiger Leaping Gorge ist nichts im Vergleich dazu.

Wir laufen und laufen, bis wir auf einen Wassergrabens stossen, dem entlang wir nach Nilong folgen können. Auf der anderen Seite stürzt der Fels in die Tiefe. Wäre es nicht schon wieder 18 Uhr gewesen und unsere Beine nicht so müde, dass wir regelmässig gestrauchelt wären, hätte mich dieser Anblick vielleicht nicht so erschreckt, doch einige Male mussten wir äusserst schmale, nasse Stellen passieren, die meine leichte Höhenangst herausgefordert haben. Alles ging gut, nur ein etwas ruhigerer Tag war es auf keinen Fall.

Meine Reisebegleiterinnen, die Ziegen, die für einen Stau gesorgt haben und ihr Hirt, als der Pfad wieder etwas breiter wurde. Am Ende ist der Mekong zu erkennen. Es dunkelt bereits ein.

20 Uhr, Nilong, 2140 m. Endlich! Es war fantastisch, aber wir wollten nicht mehr laufen. Unsere Füsse schmerzten allesamt. Schnell hatten wir eine Familie gefunden, die uns gerne für 20 Yuan ein Dach über dem Kopf bot. Die Toilette war wahlweise bei den Eseln oder den Schweinen, aber das Essen war köstlich und das Zimmer staubig, aber riesengross. Allgemein sind die Räume hier nicht ärmlich, sondern beträchtlich und die Chinesen geschäftstüchtig und meist fleissig (die Bauernfamilie hat die halbe Nacht durchgearbeitet). Das Gute daran ist, dass man sich überhaupt nicht schämen muss jemanden um einen Gefallen zu bitten, denn es bleibt oft ein Handel, wenn auch auf eine in meinen Augen herzliche Art. Dasselbe mit dem offensichtlichen Starren. Ich mag es wenn einen Menschen direkt anschauen und das tun Chinesen. Im Gegenzug muss ich meine neugierigen Blicke ebenfalls nicht verbergen.

Das Innere des Esszimmers der Familie.

Tag 3: Ruhetag

Nun, eigentlich hätte dies wieder Titel besagt unser Ruhetag sein sollen, doch da der Taxifahrer 40 Franken für den Transport in einen relativ nahe gelegenen Ort haben wollte, beschlossen wir uns weiterhin auf den eigenen Füssen fort zu bewegen. Nach drei Stunden laufen, legen wir eine Strecke mit einem Minibus zurück und landen schlussendlich in Yuning im so genannten “Reisebüro”. Einem traditionellen Haus am Ende des Dorfes, weit weg von einer gepflasterten Strasse. Dieser Ort bildet den Startpunkt für die Pilger, da bekanntlich immer im Uhrzeigersinn um ein heiliges Objekt herum gegangen wird und der Meili Schneeberg ist einer der heiligen Berge der Tibeter.

Wir haben unglaubliches Glück, denn kurz nach uns erscheint eine chinesische Reisegruppe. Sie sind mit dem Besitzer befreundet und darum gibt es eine kleine Art Fest mit Yakkäse, tibetischen Tänzen, einer Art Schnaps, der mit Hähnchen aufgekocht wird, Schnupftabak und zu guter Letzt dem rettenden Bier. Sie singen und spielen ein Streichinstrument, das ich nie zuvor gesehen habe. Ich hätte spontan einen “weiteren” Rasttag eingelegt, doch meine beiden Reisebegleiterinnen sind unter Visazeitdruck.

Schmetterlinge, meine Lieblingsfotoobjekte

Tag 4: Der Pilgerweg

Frühstück. Es gibt eine Paste aus Huhn. Meine beiden vegetarischen Reisebegleiterinnen leiden, als sie den Flügelschlag unseres aufmerksamen Gastgebers sehen. Ich versuche mich ein weiteres Mal als Vorkosterin und moment… es ist süss… Honig, wohl Wildhonig. Er schmeckt einfach köstlich. Wir stopfen und die Bäuche voll und beschliessen, dass es Sonntag sein muss.

Der Fluss, dem wir auf dem ganzen Weg folgen.

Um 11 Uhr geht es endlich los. Wir starten auf 3100 m und wollen bis zum Basiscamp des Duokela hoch. Erst führt uns der Weg durch eine Art Dschungel, dann einen moosbewachsenen Wald, der mich an Irland erinnert. Später erreichen wir eine grüne Hochebene mit einem fast herbstlich wirkenden Wald dahinter. Zum Schluss wird es steiniger und wir beiden Schweizerinnen fühlen uns fast wie zu Hause auf einer Alm. Wir kehren bei einem Bergebewohner ein und kosten geräucherten Yakkäse. Das Wasser des Flusses, dem wir folgen, jedoch auf keiner Karte eingezeichnet ist schimmert blau-grünlich und begleitet uns auf dem ganzen Weg mit stetigem Rauschen. Seitlich und voraus erheben sich mächtige Berge, deren Gipfel mit Schnee bedeckt sind. Zwischendurch passieren wir selber ein Schneefeld.

Gegen fünf Uhr haben wir noch keinen Ort erreicht, zu dem uns der nette Mann mit dem Yakkäse gewiesen hat, dabei hätten wir nach seiner Angabe schon lange dort sein müssen und die Gebetsfahnen, die uns sonst allgegenwärtig den Weg gewiesen haben, bleiben plötzlich aus.

Der erste Schnee ist überquert.

Doch daaaaa….! Wir sehen Menschen. Sie zimmern gerade ein Hütte zusammen, leben aber unter einem Felsvorsprung. Da sind einige andere Hütten, doch alle scheinen vom Winterlichen Schnee eingedrückt worden zu sein. Nur eine hat noch ein paar Bleche auf dem Dach. Nun, wir haben kein Zelt, also auch keine Wahl. Dann heisst es Feuer entfachen, aber es ist alles feucht, kalt und nass. Selbst das Papier will nicht brennen und Feuerzeug eins fällt dem Versuch zum Opfer. Es ist geschmolzen. Ich besuche hilfesuchend unsere Nachbarn. Sie arbeiten weiter, als würde ich nicht existieren. Ich schaue zu, dann mache ich erneut auf mich aufmerksam und deute auf das Feuer. Sie bieten mir erst Essen an, verstehen dann aber. Sie hacken mir ein paar kleine Holzstuecke von einem wohl duftenden, sehr harzigen Strunk ab. Sie geben sie mir und ich kehre mit meiner Beute zurück. Als Dank bringe ich unseren Rettern eine Packung Pickels, das sie zuerst nur für mich öffnen möchte, ehe sie versteht, dass es sich um ein Geschenk handelt. Kurz darauf erscheint sie in unserer Hütte, macht uns das Feuer und zeigt auf den Balken, der das ganze Dach trägt und nur an einem Draht hängt. Wir verstärken das Ganze mit einem Seil und kämpfen mit dem langsam wieder erlöschen wollenden Feuer, reden ihm gut zu, husten wegen dem qualmenden Rauch und sammeln noch mehr Holz, um es zu trocknen. Schlussendlich essen wir etwas und legen uns darauf hin schlafen. Es ist bitterkalt, der Wind zieht durch die ganze Hütte und es beginnt zu regnen. Tropf, tropf, tropf, mitten in mein Gesicht. Mit dem Gedanken an Abenteuer schlafe ich irgendwann doch ein.

Vor dem Schlafengehen noch einen letzten Blick auf die Umgebung.

Tag 5: Im neuen Heim

Wir erwachen, denken über Frühstück nach und stellen fest, dass auch Feuerzeug zwei verschwunden ist. Da Feuerzeug drei nicht existiert stehen wir vor einem Problem. Bevor wir uns in unserer morgendlichen Umnebelung allerdings darüber ernsthafte Sorgen machen können, erscheinen unsere vier Nachbarn bewaffnet mit Streichhölzer, dem wundersamen Harzholz und einigen Ästen und machen uns ein Feuer. Wir danken von ganzem Herzen, sie machen uns noch darauf aufmerksam, dass es bitterkalt sein muss, mustern unsere Schlafsäcken kritisch und verschwinden wieder. Nichts geht wohl über ein Yakfell und sie haben recht. Dann brechen wir auf in Richtung Duokela, der Bergspitze auf 4420 m. Es ist ein steiler Aufstieg und wie immer verlieren wir erst eine Stunde auf der Suche nach dem richtigen Weg. (Gute Karten sind ein wahrer Luxus, den es hier leider nicht gibt)

Das neue Lager.

Zum ersten mal in meinem Leben kraxle ich über 4000 m. Die Luft ist dünn. Wir schnaufen heftig. Aber der Blick, der sich uns bietet ist fantastisch, überwältigend. Wir drehen uns um und staunen. Nur ein Geräusch machte uns stutzig. Eine Lawine, zwei. Wir waren weit genug weg und sie waren klein. Aber der nasse Schnee, der Zeitpunkt und die Tatsache, dass wir mehrere Rutsche gehört hatten, veranlassten uns schlussendlich vor dem Gipfel umzudrehen.

Am Abend kämpften wir ein weiteres Mal mit mehr Erfolg mit dem Feuer, denn die gesammelte Birkenrinde wirkte Wunder. Wir reparierten das Dach und fühlten uns tatsächlich zu Hause.

Blätterdach.

Tag 6: Der Abstieg

Die Sonne begrüsste uns bereits am frühen morgen. Es war frühlingshaft warm, als wir uns von unseren Nachbarn verabschiedeten, ihnen den Rest unserer Gemüses überliessen und uns frohen Mutes an den Abstieg machten. Vögel zwitscherten und es war, als würde das Land erwachen. Der Abstieg war dennoch lang, da wir bis zur “Hauptstrasse” mussten, um schlussendlich einen Minivan anzuheuern. Um fünf Uhr konnten wir also eine Fahrt entlang dem Abgrund mit vollem Blick auf die Berge hier geniessen. Die soll anscheinend nur ungefähre 10 Tage pro Jahr gewährleistet sein. Es war der krönende Abschluss einer äusserst anstrengenden Wanderung und mitunter eine der besten Erfahrungen bisher. Ich bin glücklich, absolut glücklich.

Blick auf die Berge

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | Leave a comment

A glimpse of Tibet

Wo waren wir stehen geblieben? Es gibt so viel zu erzählen. Amandine und ich haben in Lijiang Gesellschaft vom Chinesen Hong und der Mexikanerin Batya erhalten. Damit hatten wir nicht nur einen Übersetzer, sondern auch gute Gesellschaft. Zu viert wanderten wir also durch die “touristengeflutete”
Tiger Leaping Gorge und gelangten im Anschluss per Anhalter nach Baishutai.
Ein Polizist hatte uns mitgenommen, allerdings muss man in China beim Autostopp dennoch bezahlen. Sei’s drum wir hatten Spass gönnten uns eine Nacht im vermittelten Hotel. Am nächsten Tag vertrödelten wir die Zeit bis der Bus fuhr individuell. Ich fragte mich dabei warum dieser Ort in den Reiseführern empfohlen war. Zweifellos eine nette Berglandschaft, doch nichts ausserordentliches, bis ich vor diesen Wasserbecken aus Kalkstein zu stehen kam. Das Unerwartete hat mir wohl ebenso den Atem geraubt, wie der Anblick selber.

Therassen nahe Beishutai

Dennoch nahmen wir den Bus, wie geplant und landeten in Shangrilla, einer Stadt auf 3000 Meter über Meer. Sie ist sehr tibetisch und ein beeindruckendes Kloster ist in der Nähe zu finden.

Kloster bei Shangrilla.

Hier fühlte ich mich nochmals als Teenager, als wir mit ein paar Bier mitternachts unseren letzten gemeinsamen Abend feierten. Lautes Gekicher schien an dem mehr als hellhörigen Ort unseren Nachbarn zu erzürnen. Aber wir gaben uns Mühe.

Hon mit der Menukarte. Findest du den Hash Brown with Cheese?

Am nächsten Morgen hetzten Amandine und ich zur Bushaltestelle, in der Absicht eine Fahrt nach Deqin zu finden, doch der Bus war ausgebucht. Ein Fremdwort während der letzten paar Monate, denn irgendwo schien es immer noch Platz zu geben. Aber China ist organisierter.

Ich mit dem Sonnenschirm, den ich in Myanmar geschenkt bekommen habe.

Doch da waren jede Menge nicht gerade vertrauenserregende, junge Männer, die uns “Deqin?” entgegen warfen. Nach einigem Hin und Her stiegen wir für 80 Yuan ein (Busticket=53 Yuan) und wir sollten es nicht bereuen. Ein alter Chinese gesellt sich hinzu, sein Gesicht von Lachfalten geprägt und wir assen fantastisch, irgendwo mitten in der Pampa, alle 6 Mitreisenden zusammen. Später fuhr uns der Fahrer noch extra 10 km weit weg von Deqin, wo der die gute Aussicht, der alte Tempel und der Einstieg au unserer Wanderung morgen. Ein Taxi dorthin haette 30 Yuan gekostet. Die Summe erscheint also bekannt. Die Straße war miserabel, da gerade eine Autobahn, die jede Menge Touristen in diese abgeschiedene Region bringen soll, gebaut wird. Unterwegs steht auch der erste Skilift bereit und wartet auf die Touristenflut, doch noch verschlägt es wenige Menschen hier an die Grenze zu Tibet. Die Berge sind beeindruckend und es ist kalt, aber leider können wir nicht auf der 12-taegigen Pilgerroute wandern, da sie durch Tibet führt. trotzdem werden wir uns dem heiligen Berg Meili, den noch kein Mensch bestiegen haben soll, nähern und ein Auge voll Tibet erhaschen. Dazu hat sich spontan noch die Australierin Natalie gesellt.

Loewe ueber den Daechern von Lijiang.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | 1 Comment

Begegnungen in China

Nachdem ich am 3.5.2011 problemlos nach China eingereist bin, landete ich als erstes in Mengla. Dort durfte ich feststellen, dass ich trotz harter Verhandlungen und viel Wachsamkeit beim Geldwechsel um 30 Yuan betrogen worden war. (Ich habe Mao statt Yuan erhalten; 1 Yuan = 10 Mao) Das wäre also nicht so tragisch gewesen, wenn meine EC-Karte irgendwo funktioniert hätte, doch schien es, dass ich mich bis Kunming mit dem wenigen Geld in der Tasche durchschlagen muss. Aber China begann mir zu gefallen. Die Chinesen, die ich traf, waren freundlich und lebendig und so kaufte ich mein erstes Busticket ohne zu wissen, wohin es mich bringen würde, denn die Zeicheninterpretation scheiterte kläglich.

Drache beim Bambustempel in der Nähe von Kunming.

Im Bus traf ich ein Paar aus Belgien mit dem zusammen ich die Reisterrassen von Yuanyang erkundigte. Wir versuchten in einem der umliegenden Dörfer zu übernachten, doch niemand wollte uns aufnehmen. Schlussendlich kehrten wir zurück und fanden ein Hotel mit fantastischer Aussicht. Karen und Steven liehen mir auch breitmütig etwas Geld, sodass ich mir darüber erstmals keine Sorgen machen musste. Dafür sahen wir einige Männer, die eine Frau schlugen. Nicht fest, dennoch geht das in meinen Augen nicht und alle rund herum schauten zu. Eigentlich wollte ich dazwischen gehen, dennoch fehlte mir komplett das Verständnis für die Situation und der Mut.

Reisterrassen, Yuanyang und die Berge dahinter.

Weiter ging es nach diesem kurzen Stopp nach Kunming, wo wir auf Amandine trafen. Sie kommt aus Genf und da wir erstmals in dieselbe Richtung wollten, beschlossen wir gemeinsam nach Dali weiter zu reisen. Davor mussten wir uns allerdings noch den Teemarkts in Kunming anschauen und einen Musikschuppen testen.

Auswahl auf dem Tee"markt" in Kunming.

Im Anschluss brachen wir mit dem Bus auf nach Dali, einem von Touristen überfüllten Ort. Dali besteht aus alten Gebäuden, auf der einen Seite davon sind die Berge, auf der anderen der See und es ist unglaublich entspannt. Besonders weil wir bei Virginia einer Spanierin unterkommen konnten, die uns gleich all ihre Freunde vorgestellt hat. Bereits am ersten Abend hatten wir also fantastisches Essen, gute Gesellschaft und eine Kletterwand, die benutzt werden wollt.

Aussicht von Dali auf die Berge.

Unser Weg führt uns nun weiter nach Lijiang, um schlussendlich zum Berg Meili an der Grenze zu Tibet zu gelangen. Ich freue mich und muss sagen, dass mich China bis jetzt fasziniert, aber das Essen ist auch einfach fantastisch, das Land relativ gut organisiert und dennoch traditionell. Zudem bringen die Berge (nach dem Glutofen Laos) eine willkommene Abkühlung. Aber China ist unendlich gross und ich bin gespannt, was sich in den kommenden zwei Monaten alles entdecken lässt. Nur auf meinen Blog habe ich hier meist keinen Zugriff.

Regen ueber den Marktstaenden in Yuanyang.

Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11 | Leave a comment