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Laos – wunderschön, doch mit Tücken
Zwei Tage lang waren wir mit einem Boot unterwegs von Luang Prabang nach Mong Khua, was einfach fantastisch war, obwohl der Motor des Bootes ohrenbetäubend war, doch wohin man schaute Wasser und Berge. Hin und wieder sassen Kinder am Ufer, fischten und einfache Bambushütten zeigten Dörfer. Es ist eine andere Welt. Faszinierend, wenn man einfach so vorbeigleitet und selbst die zwei grösseren Orte, wo wir übernachtet haben, hatten nicht durchgehend Strom und wenig Kontakt zur Aussenwelt.
Wir waren rund zehn Leute aus Polen, Deutschland, Frankreich, Kanada und der Schweiz. Darunter Alexandre und Guillaume mit denen ich von Mong Khua aus in die Berge aufgebrochen bin. Etwas vom Besten, wozu ich mich hinreissen lassen habe. Das Dorf, welches wir da besucht haben, hat wohl wirklich noch kaum Menschen aus dem Westen gesehen. Die Kinder sind uns in einer neugierigen, aber nicht zu aufdringlichen Weise gefolgt. Guillaume hat mit ihnen “kato” gespielt und ich habe gelernt, wie man aus einer Blume und einem Grashalm ein Windrädchen macht. Meine Fehlversuche wurden mit freudigem Gelächter quittiert und ich glaube auch die Erwachsenen, liessen sich von der Stimmung anstecken.
Natürlich mussten wir auch LaoLao trinken und ich hatte einen leicht brummenden Schädel beim Abstieg, der eher einer Rutschpartie glich, da die Regenzeit bereits verfrüht eingesetzt hat. Das Tempo verhinderte allerdings, dass wir (allen voran Alexandre) dieselben Blutegelprobleme, wie beim Aufstieg hatten.
Danach machte ich mich – mit Muskelkater und Erkältung – in einem komplett überfüllten Bus auf nach Oudomxay, wo ich einige andere Reisende kennen gelernt habe. Mit dreien davon ging ich Abendessen und wir sahen sogleich ein Lokal, das uns allen zusagte. Denn es war voll und Gelächter drang zu uns, zudem sah das Essen ausgezeichnet aus. Wir setzten uns hungrig hin. Leider sprach niemand Englisch, doch einer (ein Französichlehrer, dessen Betonung leider ans Unverständliche grenzte) sprach etwas Französisch. Er fragte uns, was wir wollen und wir meinten etwas Reis und was auch immer sie hätten. Kurze Zeit später fand eine Schüssel nach der anderen den Weg auf unseren Tisch und ich wurde skeptisch. Je länger ich die Situation betrachtete, desto mehr erschien es, als wäre dies gar kein Restaurant. Spätestens, als wir zum Tanzen geschleppt und die Männer mit Bier abgefüllt wurden, war klar, dass wir auf einer privaten Feier gelandet waren, doch schienen wir willkommen zu sein.
Im Grossen und Ganzen bin ich also vollkommen begeistert von der Landschaft und den Menschen hier. Nur leider haben einige ein Alkoholproblem und gerade junge Männer neigen in diesem Zustand dazu lästig zu werden.
So verlasse ich also ein weiteres Land mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Richtung China.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine…
… Wanze…
Womit wir in Vientiane im RD Guesthouse wären. Ganz nahe am Mekong mit fantastischer Aussicht von der Terasse auf den Fluss. Allerdings wird die Terrasse in erster Linie dazu verwendet meine Kleider in der Sonne zu rösten, nachdem ich zum zweiten Mal von Bettwanzen heimgesucht wurde. Die älteren Herren, die schon ein wenig länger da hausen, wissen mehr als spannende Geschichten zu erzaehlen. (Ein Japaner, der seit ein paar Jahren mit dem Velo unterwegs ist und ein Amerikaner Namens Bill, der seine Rente geniesst) Ich verstehe mich so gut mit meinen Zimmergenossen – den menschlichen – dass die anderen es nicht geschafft haben mit frühzeitig zu vertreiben, allerdings habe ich die letzte Nacht draussen im Flur auf der Holzbank verbracht.
Womit wir in Vientiane im RD Guesthouse wären. Ganz nahe am Mekong mit fantastischer Aussicht von der Terasse auf den Fluss. Allerdings wird die Terrasse in erster Linie dazu verwendet meine Kleider in der Sonne zu rösten, nachdem ich zum zweiten Mal von Bettwanzen heimgesucht wurde. Die älteren Herren, die schon ein wenig länger da hausen, wissen mehr als spannende Geschichten zu erzaehlen. (Ein Japaner, der seit ein paar Jahren mit dem Velo unterwegs ist und ein Amerikaner Namens Bill, der seine Rente geniesst) Ich verstehe mich so gut mit meinen Zimmergenossen – den menschlichen – dass die anderen es nicht geschafft haben mit frühzeitig zu vertreiben, allerdings habe ich die letzte Nacht draussen im Flur auf der Holzbank verbracht.
Weiter nach Luang Prabang ging es mit dem Bus, der mitten über einem Abgrund in schiefer Lage stehen blieb, sich aber bevor die Passagiere mehr als leicht besorgte Gesichter machten, wieder fortbewegte. Später steckten wir dann erstmals für drei Stunden fest, da der Bus eindeutig repariert werden musste. Nun, ich hatte darauf gehofft eine Möglichkeit zu erhalten ein paar Fotos dieser atemberaubenden Berglandschaft zu machen und da war sie. Später, ich schlief gerade friedlich, weckte mich für einmal kein Schlagloch, sondern der Geruch von verbranntem Gummi. Im Innern des Buses ist es dunstig, kurz darauf Luft, die durch ein Ventil entweicht. Ein weiterer Stopp also, draussen in der Nacht. Grillen zirpen, die Sterne funkeln. So schlimm ist das nicht, wenn ich nicht wüsste, dass ich dadurch kurz nach Mitternacht in Luang Prabang oder besser gesagt 3 km ausserhalb beim Busbahnhof ankommen werde. Die optimale Zeit, um ein Guesthouse zu finden.
Luang Prabang ist voll mit Tempeln und vieles erinnert mich an Myanmar. Nur die Menschen sind anders hier. Ich frage mich, was den Unerschied macht. Morgen früh nehme ich ein Boot nach Nong Khiew (oder so aehnlich…). Bin gespannt, ob Laos sich dort von einer anderen Seite zeigt und hoffe zuvor noch eine jener fantastischen Nudelsuppen hier geniessen zu können. Die Fotos muss ich leider spaeter reinsetzen, da hier mal wieder der USB-Anschluss nicht zu funktionieren scheint.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Plantschfest in Bangkok
Sang Kran, das buddhistische Neujahr, hier auch Wasserfest genannt und mein Geburtstag fielen genau zusammen. Das hiess also, dass ich etwas erleben wollte. Mangels besserer Alternativen beschloss ich den Palast in Bangkok anschauen zu gehen. Bevor ich ihn erreichte, hielt mich ein Mann zurück. Wohin ich gehe, fragte er in einigermassen gutem Englisch. “Och mal schauen, wohl zum Palast.” – “Der ist heute geschlossen wegen dem Feiertag. Erst ab 3 Uhr wieder zugänglich.”
Leicht skeptisch habe ich mich bequatschen lassen mit dem Tuk-Tuk mitzufahren. Schliesslich muss ich nicht allen Hauptattraktionen nachjagen. Der Fahrer war eigentlich ganz sympathisch und hat mir ein paar nette Orte gezeigt. Allerdings ging es bald los. “Die Fahrt wird gesponsert, gouvernement, geh mal hier rein.” Da war also ein Laden und ich war gespannt, was die mir andrehen möchten. Einen Fingerring für 900 Euro. Aber klar doch und ich soll den in meiner Heimat zum doppelten Preis wieder verkaufen können. Natürlich! Darum kaufe ich auch etwas viel zu protziges, das nicht den Preis wert aussieht. Aehm nein, und an solchen Orten kaufe ich dann auch weder einen überteuerten Seidenschal, noch irgendwelche Badezusätze. Raus hier!
Und weiter gings. Ein Tempel, ein Laden, der Herstellungsort, eine Schneiderei. Am Schluss war ich sauer und wollte denen die Tour vermiesen, zu ein paar Käufern hingehen und sie fragen, ob sie eigentlich wissen was sie da gerade auf den Leim gehen. “Jetzt bringst du mich einfach zur Post und gut ist.” Er tat es und ich hielt den Mund. Wohl weil ich nicht sicher genug war, nicht in dem Moment. Obwohl ich eigentlich gewusst hatte, als sie mich zum Lucky Buddha gebracht haben. Ein netter Herr mit viel zu gutem Englisch hat mir dort gezeigt, wie man sich etwas wünscht. Wie zufällig erwähnt er, dass da ein paar gute Schmuckläden sind mit sehr guten Angeboten. Ich frage mich schon ein wenig wer so blöd ist da nicht skeptisch zu werden, doch in dem Augenblick, wo man von allen Richtungen etwas eingetrichtert bekommt ist es gar nicht so einfach. Nun ich hatte auf jeden Fall eine “interessante” Tagestour für ungefähr einen Franken und bin sehr froh, dass ich keinen Cent mehr ausgegeben habe. Dennoch gilt die Devise, einmal und nie wieder. Nun wenigstens habe ich jetzt einen Handfesten Grund für meine Abneigung gegen Riksha und Tuk-Tuk-Fahrer.
Bei Kara zu Hause wollte leider keiner mehr nach draussen kommen, so schien es zumindest. Doch Brant (der zweite Couchsurfer) schloss sich mir an. Freudig entfernten wir alles, was nicht nass werden durfte und stürzten uns – nach einigen guten Gesprächen unterwegs – in eine 4-stündige Wasserschlacht. Dazwischen haben wir noch mit einem Bier angestossen. Ein Fest genau nach meinem Geschmack. Ich war richtig glücklich. Klatschnass waren wir froh, dass uns nach einigen Verhandlungen ein Tuk-Tuk zu einem fairen Preis nach Hause zurück gefahren hat.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Der Basar, das letzte Hostel und die Zeit (Myanmar)
Ladies first: Sie vergeht schnell hier. Vielleicht so schnell weil ich mich in ihr zurückversetzt fühle. Pferdewagen stehen herum, nur wenige Internetcafés überbrücken die Distanz zum Rest der Welt. Die Zeit, sie verstreicht hier anders.
Ein Fotograf, den ich auf einer Shan-Hochzeit während unserer Wanderung von Hsipaw aus getroffen habe – ja schon wieder eine Hochzeit, hatte zwar zwei Computer in seinem Geschäft, doch verfügte er weder über eine E-Mailadresse, noch eine Internetverbindung. Aber diese kostet – genau wie eine Simkarte fürs Handy (ca. 500 Franken; Information ohne Gewaehr) – ein Vermögen.
Auch innerhalb des Landes fliessen Informationen langsam. So habe ich erst über besorgte E-Mails aus Europa von dem Erdbeben beim Golden Triangle erfahre.
Und der Basar? Interessant, voller Fliegen und gewöhnungsbedürftiger Gerüche, die einem bei brennender Mittagshitze entgegen schwappen. Aber keiner schreit, kein lautes feilbieten der Ware, Viel kommt aus China, doch glaube ich langsam einen Unterschied machen zu können. Gold und Silber von Kitsch. Die Preise bestätigen es oft. In mitten dieses Gewühls ist ein Imbiss. Ich setze mich hin. “Foreigner” meint der Besitzer, er wirkt leicht aufgeregt und fragt geschäftig, ob ich Tee oder Kaffee möchte. “Nudeln” entgegne ich und mein hungriger Magen wartet gespannt, was kommen wird. Schnell werden die Handtücher auf dem Tisch gegen hellere ausgetauscht, meine Erdbeeren (die hier übrigens fantastisch sind) gewaschen. “Alles zu Ihrer Zufriedenheit?” Foreigner…
Bei diesem Essstand befindet sich kein Schüler der Akademie für “Verteidigung”. Aber sonst sind sie überall in Pyin Oo-Lwin. Immer die Tasche in der linken Hand und unterscheiden sich von den voll gerüsteten Soldaten, die in die Berge aufgebrochen sind nicht nur durch ihr junges Aussehen. Sie sind für Kaderpositionen bestimmt und der Gesichtsausdruck ist anders.

Herstellung von Grüntee im Pankandorf. Die ganze Familie knetet Abends mit und ich durfte ebenfalls Hand anlegen.
Und damit wären wir bei unserem Ausflug (ich hatte die Mexikanerin Iris getroffen) in die Berge um Hsipaw. Zwei Tage Wandern mit Übernachtung im Pankan-Dorf. Es war eine unvergessliche Erfahrung zu sehen, wie jene Leute leben. Obwohl sie ihre Traditionen unter anderem bestimmt für die Touristen aufrecht erhalten. Wir haben im Haus des Dorfoberhauptes übernachtet und fantastisch gegessen. Einfach. Als Gewürze wurden nur Ingwer, Koriander und eine Art Sojapulver verwendet. Das Gemüse bestand aus vielerlei Blättern und ich frage mich, ob man aus unseren Bäumen auch etwas vergleichbares zaubern kann und das einfach in Vergessenheit geraten ist…

Alter Mann im Haus des Dorfoberhauptes. Die Geschwulst am Hals soll vom Kauen des Betelpfeffers kommen.
Allerdings waren wir die letzte Gruppe, die da hoch wandern durfte. Wobei auch wir bereits Einschränkungen hatten, denn die Sicherheitslage war angespannt und dennoch habe ich mich bisher in keinem Land so sicher gefühlt, wie in Myanmar. Dennoch meinte Johan zweit Tage später, dass am Morgen in Pyin Oo-Lwin während 5 Minute ein Lastwagen am nächsten mit schwerem Geschütz in Richtung Hsipaw unterwegs war. Wohl um die Shan mal wieder in ihre Schranken zu verweisen.

Yankin Paya 3 miles (ja nicht km, wie ich bei einem langen Fussmarsch herausgefunden habe) ausserhalb von Mandalay. Das Ganze steht auf einem Hügel mit wunderbarem Blick auf die Berge.
Bedrückend war es auch herauszufinden, dass ich nach Marauk-U nur hätte fliegen können, da die meisten Strassen für Ausländer gesperrt sind. Zum Teil kann man eine Spezialbewilligung erhalten. Gabriel wurde in Yangon mit einem Taxi, das er natürlich selber zu bezahlen hatte, ins Zentrum zurückgesendet, als er sich zu weit davon entfernt hat und Julian hat einer Einheimischen wohl ziemlichen Ärger eingebrockt weil er die Universität in Pyey sehen wollte und sie ihn mitgenommen hat. Beides sind übrigens Schweizer, die ich getroffen habe. Wollen wir immer die Grenzen testen oder sind wir uns einfach gewohnt, dass wir mehr oder weniger alles machen dürfen, was dem gesunden Menschenverstand nicht widerspricht?
Bevor ich allerdings nach Hsipaw aufgebrochen bin, war ich in Mandalay im Royal Guesthouse, einem wunderschönen Ort dessen Zimmer an eine bunt bemalte Koje erinnert haben. Kein Wunder, dass hier fast jeder Backpacker absteigt.
Die Umgebung von Mandalay habe ich zusammen mit Gabriel per Rad erkundet. Zu sehen gab es die längste Holzbrücke der Welt (und Titelbild von Lonely Planet) und Sagaing mit seinen über 3000 Stulpas. Doch das Allerschönste war die Kuthodaw Pagoda. Uralt mit dem Pali-Kanon in Marmor gemeisselt, einzeln durch weisse Tempel geschützt, an dessen Spitze jeweils ein Glöckchen hängt, das sanft im Wind klingelt.
Drei Orte hatte ich mir also angeschaut bevor ich nach Yangon zurückgekehrt bin, um in den sauren Apfel zu beissen und 5 Dollar in den Rachen der Regierung zu schmeissen, um die Shwedagonpagoda doch noch anzuschauen. Was wirklich überwältigend war. Es heisst, dass hier mehr Gold drauf geklatscht wurde, als in allen Tresors in England lagern (den Vergleich mit der Schweiz hat der Lonely Planet nicht gewagt). Abgesehen davon ist es das wichtigste Symbol der Buddhisten in Myanmar.
Nun aber noch zum letzten Hotel, wo ich ein paar Gäste in meinem Bett beherbergt hatte. Wanzen, um es genau zu nehmen. Wobei ich ja schon viele Horrorgeschichten darüber gehört hatte. Nur war es deutlich schlimmer, als ich mir jemals ausgemalt hätte. An Schlaf war für zwei Nächte kaum mehr zu denken, so penetrant war das Jucken und die Angst davor mit weiteren Wanzen Bekanntschaft zu schliessen. Selbst ein Besuch des Meditationszentrums hat nur kurzweilig Ablenkung gebracht, war aber mehr als interessant, dass ich während ich mich mit dem Mönch da unterhalten habe, für kurze Zeit die Pein tatsächlich in den Hintergrund gerückt ist.

Das obligate Touristenfoto. Jeniffer (eine sehr coole Amerikanerin) und ich vor der Shwedagon Pagoda.
Nun bin ich allerdings wieder in Bangkok und fahre am 14.4. nach Nong Khai, da bald das Wasserfest beginnt waren sämtliche Sitze in Zug und Bus bis dahin ausgebucht, doch gibt es hier einiges zu entdecken und es gilt ja auch noch allfällige überlebende Wanzen in meinem Gepäck zu beseitigen.
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Newsflash – Thailand
Ein mit Touristen ueberschwemmtes Land und dennoch war ich oft hingerissen von der Freundlichkeit der Menschen. So hat Nitin zum Beispiel nach vegetarischem Essen gesucht und einen Einheimischen gefragt, der geduldig alles uebersetzt und bezahlt hat, um bevor wir ihn davon abhalten konnten zu verschwinden. Desselbe ist mir zweimal im lokalen Bus passiert.
Gesehen habe ich nur Bangkok und Pai. Zwei komplett verschiedene Orte. Pai ist eher ruhig. Die Natur ist schoen und die Touristen sind entspannt. Die Natur laedt zu Wanderungen ein, was mich natuerlich umgehend begeistert hat. So sind wir zu einem entlegenen Wasserfall gelaufen und haben eine eiskalte Dusche genossen.
In Bangkok war eher Kickboxen, Massage, Shopping und Botschaftsbesuch angesagt. Und ja, ich habe mir tatsaechlich Kickboxen angeschaut und es war spannend.

In meinem Lieblingrestaurant in Pai, wo ich endlich mal wieder einen richtig guten Salat essen konnte.
Inzwischen bin ich wieder alleine und in Myanmar – genau genommen Yangon. Bilder flicke ich dann spaeter rein, ich muss die wenigen Minuten geniessen, wo das Internet leicht stabiler laeuft. Sprich nach dem 7. April, wenn ich wieder in Bangkok bin. Ich kann nur sagen, dass ich bis jetzt sehr begeistert von diesem Ort bin – insbesonders den Menschen hier – und dass es mir gut geht. (Wegen des Erdbebens) Nun hoffen wir, dass es weiterhin so bleibt.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Ein kurzer Eindruck von Malaysia, dann weiter nach Thailand
Melaka war touristisch, aber irgendwie hatte es dennoch seinen Charme. Ich habe ein paar interessante Reisende getroffen und die Einheimischen waren unaufdringlich, aber hilfsbereit. Melaka trägt die Zeichen verschiedener Besatzer, eine Hafenstadt, die wohl lange hoch frequentiert war. Wir standen beim Wasserrad und schauten auf den Fluss hinaus, als eine Engländerin an mich herantrat und mir die BBC-Nachrichten über die Katastrophe in Japan erzählte. Ich glaube sie musste einfach mit jemandem ihre Bestürzung teilen, nachvollziehbar. Obwohl es keine Warnung für Malaysia gab, war der Blick aufs Meer hinaus kurzzeitig dennoch ein anderer.
Von Melaka bin ich mit dem Bus nach Hat Yai (Thailand) aufgebrochen. Kurz vor der Abfahrt meint ein Bewohner des Sunny Inns (mein Hostel, das an eine Pension alter Männer erinnert hat), dass ich Hat Yai meiden sollte, da es zu gefährlich ist, weil es immer wieder zu Terroranschlaegen gekommen ist. Nun, nach einigem hin und her bin ich dennoch aufgebrochen. Allerdings mit einem leicht mulmigen Gefühl. Als dann auch noch die Nachricht über die Unruhen in Bangkok kam, wäre ich froh gewesen ich hätte das jemandem mitteilen können. Aber ja, bis jetzt habe ich es nicht bereut hierher aufgebrochen zu sein, denn obwohl die Stadt einen akuten Mangel an Grünzeug aufweist, gefällt sie mir. Besonders wegen dem Bummel über den Markt. Ob die Militärpräsenz normal ist werde ich herausfinden, wenn ich den Rest von Thailand bereise.
In ungefähr einer Stunde geht es nämlich weiter nach Bangkok, wo ich auf Nitin treffen werde und hoffentlich mein Visum für Myanmar erhalten kann.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Indonesien
Ich sitze auf einer blauen Bank und warte auf den Transport in Richtung Fähre nach Melaka, während mich unser Fahrer, der mehrfach für Alpträume meinerseits gesorgt hat, mich unverfroren anstarrt. Ja, ich wollte schreien und sagen, dass er nicht die Treppen hinunter fahren soll, keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellen muss. Nein, nicht! Aber kein Wort kam heraus, keine Bewegung der Lippen, nur ein ungehörtes Wispern.
Nun, das war der zweite Teil der Nacht, den ersten habe ich schön ausgestreckt auf den drei leeren Rücksitzen des Wagens verbracht, dankbar, dass ich nicht sehen konnte, wie schnell wir über die Strasse flitzten und in welche Löcher er sackte.
Bevor ich eingeschlafen bin, hatte ich noch etwas Zeit meine Reiseart und das Land Indonesien Revue passieren zu lassen. Reist man so wie ich seit dem Verlassen von Indien, nie lange an einem Ort, sieht man viel Schönes, erhält massenhaft Ideen, was ich mir eines fernen Tages genauer ansehen muss. Immer wieder treffe ich neue Leute, noch frage ich nach der Adresse, was einige andere Backpacker wohl schon lange aufgegeben haben. Es ist ein endloses organisieren, wo der nächste Tag hinführt, doch gibt es mir auch die Bestätigung, dass ich einiges schaffen kann und jeder Tag bringt etwas Neues.
Und Indonesien? Die Leute sind zurückhaltender, als in Indien, dafür starren sie einen manchmal einfach aus nächster Nähe an. Abseits der Touristenpfade reden sie kaum Englisch. Die Früchte sind gut und besonders in Palembang (ihr habt die Überreste gesehen) war das Essen einfach himmlisch. Landschaftlich gesehen ist Sumatra auf alle Fälle einen Besuch wert. Besonders Bukittinggi. Ein interessanter Ort übrigens. Dort wohnt die Ethnie der Minankabau, die eine matrilineare Kultur haben, was in einem muslimischen Land sehr überraschend erscheinen mag.
Falls ich jemals nach Indonesien zurückkehre, dann wohl in erster Linie hierher und von da weiter nach Süden, doch dann nicht alleine, denn ich möchte raus in die Natur. Der Canyon hat mir – leider einen leicht müllverschmutzten – Vorgeschmack gegeben, der deutlich mehr verspricht.
Dennoch, die Art, wie mich hier jemand zum Islam zu bekehren versucht hat und die Tatsache, dass man hier eine Religion haben muss, stimmen mich leicht skeptisch. Obwohl der Missionar seine Kippe nach seinem Bekehrungsversuch nicht mehr von der Fähre in den Fluss geworfen hat – man möge hoffen, dass mein leicht subtilerer Versuch nachhaltiger war, als seiner.
Heute Abend breche ich von Melaka nach Hat yai auf.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Bukittinggi
Ein kleiner aber feiner Ort, eingebettet in den Bergen. 26 Stunden im Bus haben mich hierher gebracht. Aber es hat sich gelohnt. Dennoch habe ich erfahren, dass die Fähre von Medan nach Penang wirklich nicht mehr fährt. Also werden einmal mehr die Pläne umgestellt und werde von hier nach Dumai fahren, um mit der Fähre nach Melaka ueberzusetzen.
Aber nicht nur das. Nepal ist wohl komplett aus meinem Reiseplan gefallen. Jetzt muss ich mal schauen, wie ich durch Laos nach China kommen kann. Ich denke das sollte klappen. Mal schauen, wie es um Myanmar steht. Nun auf jeden Fall besteige ich jetzt erstmals den Bus nach Malaysia und melde mich danach wieder.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Lost in Translation
Jeden Tag ein neues Wort, eine chinesisch-christliche Hochzeit in Palembang, Indonesien und geänderte Pläne.
In Indien hatte ich mehr Englisch als Hindi gelernt, aber hier mache ich Sprünge. Indonesisch, Englisch, alles nur kein Englisch, denn Melvyn kann auch nicht immer übersetzen. Ich lerne jeden Tag und damit ihr auch etwas auf den Weg habt sollte es euch jemals an diesen wunderschönen Ort verschlagen. “Apa?” heisst “was?”
Auf der Hochzeit von Melvyns Bruder haben es die meisten schnell aufgegeben sich mit mir zu unterhalten, denn viele sind eher scheu. Anstelle wollten sie mich füttern. Alle! Mit den Händen ist schnell essen angezeigt, das versteht jeder, im Vergleich zu meiner Antwort: Wildes Wedeln mit den Händen als erste Abwehrreaktion, dann zufriedenes über den Bauch streichen, dass ich schon genug gegessen habe. Entweder es wurde nicht verstanden oder übergangen, wie es die Gastfreundschaft gebietet. Ich platze also bald. Aber das essen ist auch fantastisch.

Die Überreste nach dem Schmaus in Pangkalpinang (auf der Insel Bangka). 3 Personen waren dafür verantwortlich, die leider vorher alle so hungrig waren, dass es keinen Vorher-Nachher-Vergleich gibt.
An der Hochzeit gibt es die Tradition Geschenke für die Braut ins Zimmer hoch zu tragen. Melvyn hat mich genötigt sich dem anzuschliessen. Nun jede bekam ein schönes Geschenk auf die Arme gelegt, das sie grazil die schmale Treppe hochtragen konnte. Ich war als letzte an der Reihe, bekam einen mitleidigen Blick, dann einen riesigen Rollkoffer auf die ausgestreckten Hände gelegt. Alle lachten herzlich.
Danach waren wir auf Bangka, einer Insel in der Nähe. Leider ist das Wasser nicht ganz klar, sondern ziemlich verschmutzt von all den Menschen und Industrien auf der Insel, aber dafür konnte ich Drachenfrüchte in rauen Mengen essen.
Nun bin ich wieder in Palembang, wo die Hochzeit stattgefunden hatte zu Hause bei Melvyns Eltern. Heute Nachmittag werde ich mit dem Bus nach Bukittinggi fahren, wo ich wohl morgen früh ankommen werde. Danach gehts auf zum Tobasee, um schlussendlich nach Medan zu gelangen für die Fähre nach Penang. Falls die einigen Informationen im Internet zum Trotz doch noch fährt. Hoffen wir mal das Beste.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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Melvyn and the band
Eigentlich wollte ich den Titel “Sex, Drugs and Rock’n roll” nennen, aber schlussendlich war es mir doch zu reisserisch, denn bis auf eine riesige Menge Musik und viel Bier hat es damit nichts zu tun, dass ich kaum war ich in Jakarta angekommen, mit Melvyin einen Zug nach Yogyakarta bestiegen habe, um die Deutsche Punkpop Band Mom’s Day auf ihrer Tour durch Indonesien ein Stück zu begleiten.

Auftriff von Mum's Day in Kediri (Stromsparversion No 2 - war fast unmöglich Bilder zu machen, da es so dunkel war - mit Anton und Benni).
Die Konzerte haben sich leicht anders abgespielt, als jeweils zu Hause. Einmal spielten 15 Bands, das andere neun. Die Show geht jeweils um die 15 Minuten pro Band. Mom’s Day durfte meist etwas länger spielen und das Publikum war entzückt. Das Tanzen ist ein wildes Durch- und Aufeinanderspringen, das wage an eine Schlägerei erinnert. Einmal kam es auch zu einer Auseinandersetzung, allerdings konnte ich nicht ausmachen warum. Getrunken wurde vereinzelt irgendetwas gefährlich Selbstgebranntes oder gar nichts. Wobei meist gar nichts. Grundsätzlich waren aber alle Indonesier unglaublich herzlich, hilfsbereit und friedlich, ohne aufdringlich zu sein. Sie haben uns gleich mit der Band im Hotel untergebracht und uns bei allem geholfen, sowie uns mit gutem Essen versorgt.
Mom’s Day hat dann eines ihrer Zimmer an Melvyn und mich abgetreten. Abgesehen davon, dass Markus, Anton, Benni und Jan viel gute Musik und Stimmung verbreiteten, waren die vier Deutschen noch shoppingsüchtig, aber auch ich konnte bei den lokalen Brads kaum widerstehen. Zwischendurch haben wir noch den Prambanan Tempel besucht, wo sie noch ein paar Bandfotos schiessen konnten, ich jedoch definitiv das falsche Objektiv ausgesetzt hatte.
Insgesamt war es eine komplett neue Erfahrung. Wir durften überall hin mit, lernten fantastische Leute kennen, tranken viel Bier, hatten Spass, tanzten, lachten, sangen (wobei ich mich aus Letzterem rausgehalten habe). Ich weiss ja nicht, wie es bei bekannteren Bands ist. Mom’s Day konnte sich ja noch freudig unter die Leute mischen, was das Ganze für mich noch deutlich interessanter gemacht hat. Es hat schlussendlich einfach zur Bilanz geführt, dass ich innerhalb von 7 Tagen gerade mal in drei Nächten ein richtiges Bett hatte. Den Rest verbrachte ich in Flugzeug und verschiedenen Zügen.
Jetzt bin ich noch etwas bei Melvyn in Jakarta (eins, zwei Tage) und breche dann langsam aber sicher in Richtung Sumatra auf.
Posted in Aussereurapäisch, Deutsch, Eurasienreise 2010-11
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