Karakorum Highway

Ich hatte immer wieder gehört, dass die eine der schönsten Passagen ist, die mit dem Vélo zurückgelegt werden können,  habe Fotos gesehen, doch konnte ich es vom Hörensagen her nicht glauben. Inzwischen bin ich davon überzeugt.

Stärkung vor der Abfahrt.

Wir, was in diesem Fall Carin und ich waren. Haben uns also Räder gemietet, was gar nicht so einfach war. Mit einem gemieteten Auto ging es von Kashgar nach Tashkorgan. Die Verhandlungen waren zäh gewesen, doch fanden wir schlussendlich einen Wagen, den wir mit anderen teilen konnten.

Zuschauer bei den Tänzen des ersten Festivals der tatschikischen Minderheit.

Weiter als Tashkorgan konnten wir leider nicht fahren, denn der ganze Bereich bis zur Grenze zu Pakistan ist gesperrt für Radfahrer. Und wir hatten Glück, denn wir stolperten gerade in ein Festival hinein. Es gab Musik, Tänze und eine Art Pferdepolo, das ziemlich gefährlich ist. Wir wurden auch umgehend von verschiedenen Leuten eingeladen, doch wollten wir noch etwas Distanz zurücklegen.

Aussicht vom Schlafplatz Nr. 1.

In der Nacht stürmte es ziemlich fest, aber unser Zelt hielt und wir machten uns einigermassen ausgeruht an den “Abstieg”, der sich bald als Aufstieg zu einem 4100 Meter hohen Pass entpuppte. Dabei kamen wir hart an unsere Grenzen. Erst brannte die Sonne hinunter, dann wurde es bitterkalt und Carin begann unter Höhenkrankheit zu leiden. Zusätzlich hatten wir eine warme Mahlzeit bitter nötig.

Die Landschaft unterwegs.

Nachdem wir von einigen lokalen Kyrgysen (eine Minderheit hier in China) eher unfreundlich zurückgewiesen worden waren, fanden wir Unterschlupf bei zwei Ingenieuren aus Kanton. Wir wurden unglaublich nett bewirtet. Leider verstand ich nichts, denn Carin spricht chinesisch und hat sehr wenig übersetzt. Ich sass also daneben und versuchte höflich zu lächeln. Auf eine Art ist es gut jemanden dabei zu haben, der die Landessprache spricht, andererseits wird man dadurch auch zum Aussenseiter, denn keiner versucht mehr mir etwas zu erklären, was sie ansonsten gewiss getan hätten.

Yurten vor den Schneebergen entlang des Karakorum Highways.

Am folgenden Tag erreichten wir den Karakol See. Da waren wir wieder mit all den anderen Touristen. “Eating?”, “Sleeping?” … Ich hatte es schon fast vermisst und überall die chinesischen Touristen, die uns mit auf den Fotos haben wollten. Da ergriffen wir doch spontan die Flucht, nachdem wir unsere Essensvorräte aufgestockt hatten. Zumal wir heute einige Kilometer zurücklegen mussten.

Reflektion der Berge rund um unseren Schlafplatz.

Und der Weg war fantastisch. Meistens ging es den Berg hinunter, sodass wir uns auf die Landschaft konzentrieren konnten. Die Felsen waren in allen möglichen Farben zu sehen. Von weiss zur rot und violett zu grün. Übernachtet haben wir schlussendlich in einem Geisterdorf, wo noch eine einzige Frau mit ihren beiden Kindern gehaust hat. “Zum Abbruch” stand auf den Hauswänden.

Mausoleum von Mahmud Koshgary.

Wir schliefen wunderbar. Es war einigermassen warm und am nächsten Tag wagten wir uns früh auf die Strasse. Wir kamen bis Opal, wo wir das Mausoleum eines Gelehrten besuchten und mein Knie schlussendlich zu streiken begann. Zum Glück haben wir einen Bus stoppen könne, der mit danach mitgenommen hat und den schönsten Teil hatten wir hinter uns.

Ich mit unseren beiden Rädern und den improvisierten Satteltaschen.

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One Response to Karakorum Highway

  1. Michel says:

    Hey Mary

    Sieht wie immer toll aus und die Geschichten sind auch sehr interessant. Bravo fuer die Bilder!
    Schon recht krass was du da alles erlebst 🙂

    LG aus NZ
    Mick

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