Plantschfest in Bangkok

Sang Kran, das buddhistische Neujahr, hier auch Wasserfest genannt und mein Geburtstag fielen genau zusammen. Das hiess also, dass ich etwas erleben wollte. Mangels besserer Alternativen beschloss ich den Palast in Bangkok anschauen zu gehen. Bevor ich ihn erreichte, hielt mich ein Mann zurück. Wohin ich gehe, fragte er in einigermassen gutem Englisch. “Och mal schauen, wohl zum Palast.” – “Der ist heute geschlossen wegen dem Feiertag. Erst ab 3 Uhr wieder zugänglich.”

Mülleimer ganz in der Nähe des Lucky Buddha.

Leicht skeptisch habe ich mich bequatschen lassen mit dem Tuk-Tuk mitzufahren. Schliesslich muss ich nicht allen Hauptattraktionen nachjagen. Der Fahrer war eigentlich ganz sympathisch und hat mir ein paar nette Orte gezeigt. Allerdings ging es bald los. “Die Fahrt wird gesponsert, gouvernement, geh mal hier rein.” Da war also ein Laden und ich war gespannt, was die mir andrehen möchten. Einen Fingerring für 900 Euro. Aber klar doch und ich soll den in meiner Heimat zum doppelten Preis wieder verkaufen können. Natürlich! Darum kaufe ich auch etwas viel zu protziges, das nicht den Preis wert aussieht. Aehm nein, und an solchen Orten kaufe ich dann auch weder einen überteuerten Seidenschal, noch irgendwelche Badezusätze. Raus hier!

Eine weitere eindrückliche Ansicht auf meiner Tour.

Und weiter gings. Ein Tempel, ein Laden, der Herstellungsort, eine Schneiderei. Am Schluss war ich sauer und wollte denen die Tour vermiesen, zu ein paar Käufern hingehen und sie fragen, ob sie eigentlich wissen was sie da gerade auf den Leim gehen. “Jetzt bringst du mich einfach zur Post und gut ist.” Er tat es und ich hielt den Mund. Wohl weil ich nicht sicher genug war, nicht in dem Moment. Obwohl ich eigentlich gewusst hatte, als sie mich zum Lucky Buddha gebracht haben. Ein netter Herr mit viel zu gutem Englisch hat mir dort gezeigt, wie man sich etwas wünscht. Wie zufällig erwähnt er, dass da ein paar gute Schmuckläden sind mit sehr guten Angeboten. Ich frage mich schon ein wenig wer so blöd ist da nicht skeptisch zu werden, doch in dem Augenblick, wo man von allen Richtungen etwas eingetrichtert bekommt ist es gar nicht so einfach. Nun ich hatte auf jeden Fall eine “interessante” Tagestour für ungefähr einen Franken und bin sehr froh, dass ich keinen Cent mehr ausgegeben habe. Dennoch gilt die Devise, einmal und nie wieder. Nun wenigstens habe ich jetzt einen Handfesten Grund für meine Abneigung gegen Riksha und Tuk-Tuk-Fahrer.

Tempel, den ich leider nicht betreten konnte, da hier wirklich Moenche am beten waren.

Bei Kara zu Hause wollte leider keiner mehr nach draussen kommen, so schien es zumindest. Doch Brant (der zweite Couchsurfer) schloss sich mir an. Freudig entfernten wir alles, was nicht nass werden durfte und stürzten uns – nach einigen guten Gesprächen unterwegs – in eine 4-stündige Wasserschlacht. Dazwischen haben wir noch mit einem Bier angestossen. Ein Fest genau nach meinem Geschmack. Ich war richtig glücklich. Klatschnass waren wir froh, dass uns nach einigen Verhandlungen ein Tuk-Tuk zu einem fairen Preis nach Hause zurück gefahren hat.

Die Schlacht ging für die nächsten paar Tage weiter. Wobeis am lustigsten ist, wenn man bereits auf die Knochen nass ist und es keine Rolle spielt noch nasser zu werden. Dieses Foto habe ich aus der Sicherheit von Karas Balkon gemacht.

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