Laos – wunderschön, doch mit Tücken

Zwei Tage lang waren wir mit einem Boot unterwegs von Luang Prabang nach Mong Khua, was einfach fantastisch war, obwohl der Motor des Bootes ohrenbetäubend war, doch wohin man schaute Wasser und Berge. Hin und wieder sassen Kinder am Ufer, fischten und einfache Bambushütten zeigten Dörfer. Es ist eine andere Welt. Faszinierend, wenn man einfach so vorbeigleitet und selbst die zwei grösseren Orte, wo wir übernachtet haben, hatten nicht durchgehend Strom und wenig Kontakt zur Aussenwelt.

Aussicht vom Boot: Man stelle sich das 360 Grad rund herum vor.

Wir waren rund zehn Leute aus Polen, Deutschland, Frankreich, Kanada und der Schweiz. Darunter Alexandre und Guillaume mit denen ich von Mong Khua aus in die Berge aufgebrochen bin. Etwas vom Besten, wozu ich mich hinreissen lassen habe. Das Dorf, welches wir da besucht haben, hat wohl wirklich noch kaum Menschen aus dem Westen gesehen. Die Kinder sind uns in einer neugierigen, aber nicht zu aufdringlichen Weise gefolgt. Guillaume hat mit ihnen “kato” gespielt und ich habe gelernt, wie man aus einer Blume und einem Grashalm ein Windrädchen macht. Meine Fehlversuche wurden mit freudigem Gelächter quittiert und ich glaube auch die Erwachsenen, liessen sich von der Stimmung anstecken.
Natürlich mussten wir auch LaoLao trinken und ich hatte einen leicht brummenden Schädel beim Abstieg, der eher einer Rutschpartie glich, da die Regenzeit bereits verfrüht eingesetzt hat. Das Tempo verhinderte allerdings, dass wir (allen voran Alexandre) dieselben Blutegelprobleme, wie beim Aufstieg hatten.

Unsere Windrädchen.

 
Danach machte ich mich – mit Muskelkater und Erkältung – in einem komplett überfüllten Bus auf nach Oudomxay, wo ich einige andere Reisende kennen gelernt habe. Mit dreien davon ging ich Abendessen und wir sahen sogleich ein Lokal, das uns allen zusagte. Denn es war voll und Gelächter drang zu uns, zudem sah das Essen ausgezeichnet aus. Wir setzten uns hungrig hin. Leider sprach niemand Englisch, doch einer (ein Französichlehrer, dessen Betonung leider ans Unverständliche grenzte) sprach etwas Französisch. Er fragte uns, was wir wollen und wir meinten etwas Reis und was auch immer sie hätten. Kurze Zeit später fand eine Schüssel nach der anderen den Weg auf unseren Tisch und ich wurde skeptisch. Je länger ich die Situation betrachtete, desto mehr erschien es, als wäre dies gar kein Restaurant. Spätestens, als wir zum Tanzen geschleppt und die Männer mit Bier abgefüllt wurden, war klar, dass wir auf einer privaten Feier gelandet waren, doch schienen wir willkommen zu sein.

Alexandre und die Kinder.

Im Grossen und Ganzen bin ich also vollkommen begeistert von der Landschaft und den Menschen hier. Nur leider haben einige ein Alkoholproblem und gerade junge Männer neigen in diesem Zustand dazu lästig zu werden.
So verlasse ich also ein weiteres Land mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Richtung China.

Was glaubt ihr, wie lange wird diese Strasse halten, wenn die naechste Regenzeit kommt? Die Firma habe anscheinend 3 Jahre Garantie gegeben.

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