Jerusalem zum zweiten: Der nicht-christliche Teil

Das zweite Mal Jerusalem war anders. In einem Hostel, statt bei jemandem zu Hause. Aber was für ein Hostel. Ganz neu und hier hatte sich jemand wirklich etwas überlegt. Allgemein muss man den Israelis eins gutheissen. Sie wissen wirklich was Backpacken ist. Und entsprechend sind auch ihre Hostels ausgestattet.

Stuhl.

Wir besuchten also einige Orte an denen ich schon war wie den Tempelberg.

Die Klagemauer: Links sind die Männer, rechts die Frauen und über den Steg dürfen Reisende, wie wir zum Tempelberg hoch (zu ganz bestimmten Tageszeiten).
Das eigentliche Heiligtum auf dem Tempelberg, wo wir vollkommen unbehelligt herum spazieren konnten.

Und nochmals weils so schön ist. Wobei man sagen muss, dass hier auch mal eine Kirche stand. Heute ist es aber eine Moschee und nicht-musliminnen wie ich dürfen nicht ins innere dieser Moschee. Aber ich habe mich ganz heimlich reingeschlichen. Nicht indem ich physisch hinein gegangen bin, sondern weil ich eine sehr nette muslimische Engländerin getroffen habe und sie danach fragte. Und sie schilderte mir die Formen und Farben und ich stellte es mir vor und genoss den kleinen Ausflug.

Kennengelernt habe ich die Engländerin, als sie wollte, dass ich ein Foto von ihr hier drunter mache. Sie hat mir dann den Gefallen erwidert.

Danach wandelten wir durch den Olivenhain. Einige der Bäume hatten wohl noch die christliche Zeit hier gesehen. Sie trotzten allen Religionen. Und dann passieren einige Juden, umzingelt von Soldaten mit Maschinengewehren. Sie steigen nicht zum höchsten Punkt hinauf, doch laufen sie hindurch.

Israelmuseum weils von Meia Sharim keine Fotos gibt.

Das glich irgendwie unserem Besuch in Meia Sharim. Das ist das Quartier der Ultraortodoxen. Ich muss es euch beschreiben, denn Bilder gibt es keine. Ich habe es nicht gewagt und das war gewiss besser so. Denn am Eingang war ein riesen Plakat, das Besucher bat umzudrehen, wenn sie nicht die angemessene Kleidung trugen. Mit dem Unterton, dass nicht nur die Kleidung das Problem ist, sondern schon alleine deren Anwesenheit. Ich wollte nicht hinein, Nico doch. Nico fragte also eine Frau, die aus einem Haus direkt hinter dem Plakat kam, jedoch zerschlissene Jeans trug und ganz normal aussah.

Modeaustellung im Israelmuseum.

«Can we go there like this?»

Ich hatte lange Hosen, ein langes Hemd – bis ganz oben geschlossen – und auch Nico trug lange Sachen.

«Yes, you can. But do not let her alone. Stay with her. They are crazy. And maybe take the scarf and put it around your hips like a skirt.”

Gang.

So gingen wir also hinein. Und von einem Haus zum anderen waren wir in einer komplett anderen Welt. Die Häuser waren ärmlich, die Menschen schauten skeptisch. Wir waren fehl am Platz hier. Nur ohne Bewachung, wobei ich mich nicht bedroht fühlte. Nur ausgeschlossen. Bereits Kleinkinder waren mit diesen grossen Hüten und den Kleidern unterwegs, die aus einer komplett anderen Zeit zu kommen schienen. Wir gingen schnell, schauten nicht zu viel und kamen zum Glück bald im kommerziellen Zentrum des Ortes an. Dort war alles ein bisschen entspannter. Dennoch konnte ich es kaum erwarten diesen Ort zu verlassen. Ich möchte niemanden stören. Nicht als Schaulustige ihr Leben beeinträchtigen und dennoch bin ich ein bisschen schockiert, denn dies ist eine ganz klare Abschottung und es ist nicht einfach ein heiliger Ort, der abgeschottet ist oder ein privates Zentrum, es ist ein Teil einer Stadt. Das kann nicht gesund sein für ein Land.

Und eine letzte Impression aus dem Israelmuseum. Wirklich sehr stilvoll gemacht in meinen Augen.

Mit dem im Rücken machten wir uns auf den Schabbat in Jerusalem zu erleben. Viele hatten uns gewarnt, dass da wirklich nichts los ist. Aber eigentlich ist es zumindest für Touristen sehr entspannt. Es gibt fast nichts, was offen ist und wir hatten gehört, dass manchmal extrem Religiöse Steine auf Autos schmeissen, die trotzdem fahren, doch haben wir davon nichts gesehen oder in irgendeiner Art und Weise erlebt.

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