Nico ist Nico und Nikko ist eine beliebte Touristenattraktion im Norden von Tokyo und obwohl wir uns des Risikos bewusst waren, was so eine Reise mit sich bringt, stürzten wir uns dennoch ins Abenteuer. Nach Nikko zu kommen war einfach, aber Nikko war einfach nur voll. Unheiliger könnte man eine Tempellandschaft höchstens in Indien erleben, denn obwohl die Japaner nie viel Lärm machen, so war die kritische Masse an Personen einfach überschritten.

Um die Mittagszeit, als es fast leer wurde und ein Test meiner Panoramafunktion, wobei das beängstigend nach Maschinengewehr tönt.
Dennoch der Tempel ist schön und der Höhepunkt war eindeutig der steile Weg zur Okuiya, der Grabstätte von Ieyasu, die etwas oberhalb der restlichen Tempelanlagen thront. Eigentlich nichts besonderes, aber dennoch so typisch für Japan. Alle, denen wir begegnen und die runter kommen sagen «gambateneeee», was so viel heisst wie «halte durch!» und genau so verhalten sich die Japaner. Zum Teil kriechen uralte Japanerinnen und Japaner fast auf allen Vieren da hoch. Ein Volk das nie aufzugeben scheint. Egal ob Taifun (wir haben schon zwei erlebt), Erdbeben, Tsunami oder Alter. «Gambatene», schau nach vorne und mache weiter.
Viel besser als der Tempel hat mir allerdings der Garten daneben gefallen. Hier sind langsam die ersten Herbstblätter zu erkennen, was in Japan ein Riesending ist und wir konnten komplette Ruhe geniessen.
Japanische Gärten sind übrigens etwas sehr spezielles. Jeder Ast wird so gebogen, wie er sein sollte. Nichts ist dem Zufall überlassen. Jeder Baum steht genau dort, wo er stehen sollte, jeder Stein. Es wirkt fast unnatürlich, doch irgendwie auch faszinierend. Hauptsache auf jeden Fall viel Arbeit ist da rein geflossen.

Und nochmals ein paar Farben. Mal schauen, ob wir noch mehr sehen. Diese Ganzen Hügel, die dann knallrot werden und wo bekanntlich alles in der Nähe dann Monate vorher ausgebucht ist.