Der Zauber von Sakura (Kirschblüten)

Laut meinem Professor hier sollen die meisten Sakura Bäume Klone ein und desselben ursprünglichen Baums sein. Viele davon wurden anscheinend in der Edoperiode gepflanzt. Besonders entlang von Kanälen kann man manchmal Kilometerweise flanieren (oder in meinem Fall Velofahren) und sieht auf beiden Seiten des Kanals nur Sakura Bäume. Diese blühen allerdings nur ein paar Tage. Mankai (満開) ist ganz besonders, es bedeutet nämlich, dass mindestens 80% der Blüten geöffnet sind. Das ist noch kürzer.

Als würde es Sakura auf einen runterregnen. Beim Honmanji-Tempel in Kyoto.

Wir hatten einen Text im Japanischunterricht, der beschrieben hat, dass wenn Sakura blüht man einfach gehen und geniessen muss, denn es geht nur gerade zu diesem einen kurzen Zeitpunkt. Erst fand ich Sakura fast ein bisschen zu schön, zu lieblich, aber ich habe das jetzt oder nie dieses Jahr so richtig schätzen gelernt. Es macht selbst nicht so ganz spontane Menschen spontan. Alle scheinen etwas besser gelaunt und man verbringt viel Zeit einfach unter diesen Bäumen.

Nächtliche Beleuchtung im Kodaiji Tempel. Ja, das passiert, wenn man Blogeinträge erst Monate später vervollständigt.

Ich war wieder beruflich in Kyoto zu dem Zeitpunkt, allerdings hatte mir die Mutter eines Freundes Minuma Tanbo empfohlen. Das liegt in der Nähe von Tokyo, sprich als ich zurück kam, hatte die Blüte den Zenit schon überschritten. Genau genommen blieb mir noch ein Sonntag, um nach Minuma Tanbo zu fahren. Das Wetter sah nicht gerade optimal aus.

Der Park in Omiya, der ganz alte Kirschbäume hat.

Eigentlich wollte ein Freund mitkommen, aber natürlich schrieb er mir um 5 Uhr morgens, dass er doch nicht kommt. Nun, ich würde lügen, wenn ich überrascht gewesen wäre. Ich dachte nur, warum hat er nicht erst geschrieben, als ich schon auf dem Velo sass, denn wenn es regnet und man so ganz alleine den inneren Schweinehund überwinden muss, ist das nicht gerade leicht.

Eine coole Kombination. Zu dem Zeitpunkt war ich schon ziemlich nass.

Ich wälzte mich also noch etwas im Bett, verlor gut 2 Stunden, bis ich mir sagte, dass dies mein letztes Jahr in Japan ist und ich jetzt einfach los muss. Es regnete, war kalt und grau. Aber ich schwang mich in den Sattel und fuhr los.

Ca. 15 km fahre ich einfach ununterbrochen unter Kirschblüten.

Und ich sollte es auch nicht bereuen, obwohl der Regen echt an den Kräften zehrt. Aber nun lassen wir einfach die Bilder sprechen.

Mein Lieblingsblick. Alles in türkis und rosa.
Und hier kann man noch die Fliesswege des Wassers sehen.
Es ist mal wieder Nacht bis ich nach Hause komme.
Auf dem Weg zum Fussballtraining. Es muss nicht immer Meguro (da wo alle hingehen) sein. Genau genommen sind gefühlt entlang jedem Fluss Sakurabäume zu sehen.
Auf dem Heimweg von einer Freundin.
Das Foto ist entstanden weil ich das Klopapier, das unten an den Zweigen hing fotografieren wollte.
Auf der Suche nach Sakura gefundener Bambus.
Bambus mit Michi, einem der coolsten Japaner, die ich bisher kennen gelernt habe.
Der mutige Vogel.
Ein Abend in Gion.
This entry was posted in Deutsch. Bookmark the permalink.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *