Die gefrorene Trinkflasche – Vladivostok

Von der Fährstation ging es ins Hostel. Lera hat mich mit dem Taxi mitgenommen, doch die Strecke hätte ich problemlos laufen können. Im Hostel gab es wie an den meisten Orten heisses Trinkwasser. Aus einer Mischung aus heissem und kaltem Wasser, habe ich meine Trinkflasche gefüllt und dann begann das Herumwandern. Nach rund zwei Stunden kam ich zurück ins Hostel. Was vom Wasser übrig geblieben war, war gefroren.

Die ersten Vorbereitungen für Neujahr. Weihnachten wird ja in Russland schon lange nicht mehr gefeiert. Aber Neujahr mit Djed Moros.

Nun ihr könnt euch vorstellen, dass man wenn man ohne zu Fliegen von Japan in die Schweiz reist, kein Zusatzgepäck haben möchte. Das Einzige, was ich mir gegönnt habe war meine Kamera und eine Flasche japanischen Whisky für Nico. Also blieb kein Platz für eine Winterjacke oder Zusatzkleidung, zumal ich mir nicht einfach etwas kaufen wollte, das ich danach wegwerfe. Die Kleider die ich dabei hatte waren folgende:

Die Steine, die sich plötzlich bewegt haben beim Leuchtturm südlich von Vladivostok, entpuppen sich als ca. 7 Seelöwen, die sich im Wasser tummeln. Ein Grund gebannt zu verharren bis die Zehen schmerzen und man doch wieder zurück in die Wärme geht.

Jeans, Trekkinghose, Merinoträgertshirt, Merinotshirt, Cashmirpulli und Wollpulli. All das kombiniert hält sehr warm bis der leiseste Windhauch kommt. Darum zog ich meine Regenjacke darüber. Zudem hatte ich dünne Handschuhe von Kristina bekommen und zog meine Velohandschuhe einfach drüber. In den Wanderschuhen trug ich einfach dicke Socken. Damit überlebte ich die -20°C mit Wind als Kristina und ich am Meer auf den Sonnenaufgang warteten einigermassen.

Ein am Strand fest gefrorener Tintenfisch.

Zum Glück war es in den Häusern allerdings sehr warm, sodass ich jeweils ungefähr zwei Stunden am Stück draussen herum wanderte und danach irgendwo in der Wärme wieder auftaute.

Eine bereits gefrorene Bucht. Noch nicht stabil genug, um darauf zu laufen, dafür mit Weihnachtsgruss.

Vladivostok hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht weil ich hier auch viele Leute kannte. Lera und Kristian von der Fähre und Lidia von Georgien. Sie macht Walforschung hier und ist eine sehr spannende Zeitgenossin. Im Hostel hatten sie sich bereits gefragt, denn ich kam mehrmals pro Tag mit verschiedenen Leuten im Schlepptau und verschwand wieder.

Ich fand zwei Gesellen auf der Wanderschaft im Hostel, die einige interessante Dinge zu erzählen hatten. Allerdings hatte ich ein wenig den Eindruck, dass bei ihnen das Reisen im Vordergrund stand und nicht die Wanderschaft. Dennoch, sie waren ganz ohne Natel unterwegs und hatten auch noch weniger Kleidung als ich, daher fasste ich Vertrauen, dass ich auch den Rest von Russland überleben kann.

Beim Wandern durch die Stadt mit einem Filmstudenten aus Südkorea.

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