Oft taucht die Frage auf. Was hat dir am besten gefallen in Japan. Wenn ich Takaoka sage, dann weiss niemand wovon ich spreche, bei Hamamatsu schauen mich die Leute entgeistert an, also habe ich mich auf Aso geeinigt. Aso heisst auch das Dorf. Das ist oft verwirrend in Japan. Ist es jetzt die Region, das Dorf, beides? Beim Fragen lässt sich das manchmal durch Ken (Präfektur) und Shi (Stadt) klarstellen. Nicht immer allerdings.

Blick runter ins Tal, das ein teil des Caldera ist, der mit rund 120 km den Berg in der Mitte umringt. Hier auch gut zu erkenne wo sich der Boden beim Erdbeben überall losgerissen hat.
Da gibt es Berge, das ist schon mal gut für den Anfang und das schönste Onsen mit Aussenbad, das ich getroffen habe. Schön insofern, dass ich meist alleine oder vielleicht zu zweit da draussen war und die Schlichtheit des Beckens unter halbfreiem Himmel geniessen konnte.
Aso liegt in Mitten eines riesigen Kraters. Es ist ein kleines Dorf, das nicht so viel mehr hat als ein paar sehr gute Restaurants, eine überragende Confiserie und zwei Hostels. Wir waren im Aso Base Backpackers. Die erste Nacht war komisch. Alles ruhig, obwohl einige Leute da waren. Der Besitzer auf japanische Weise freundlich, was selbst uns Schweizern leicht reserviert erscheinen mag und keiner sagte irgendetwas.
Die Nacht darauf war lustiger Weise komplett anders. Eine coole Runde von Leuten kam zusammen. Wir haben politisiert und gelacht und sehr viele Essenstipps ausgetauscht, sowie Sake degustiert.
Nach so einer Nacht war es natürlich nicht sehr einfach sich vor Sonnenaufgang aus dem Bett zu zwingen, aber es hat sich mehr als gelohnt.

Gleich neben dem Hostel. Der Vulkan ist an dem feinen Wölkchen zu erkennen. Die Japaner gehen trotzdem auf Nummer sicher, man darf sich dem Vulkan nicht nähern.
Ich rannte also am frühen Morgen noch vor dem Checkout den Berg hoch, den wir zwei Tage zuvor bei eher schlechtem Wetter und hereinbrechender Nacht hinunter gelaufen waren.
Fast noch schöner als die Hügel rundherum, fand ich allerdings die Wälder, wo immer wieder die Sonne durchs Dickicht drang und ganz bestimmte Stimmungen erstellte. Ich hatte Freude am beobachten und Aufsaugen, allerdings auch daran meine Kamera zu testen.
Schliesslich und das ist wohl eine der grössten Herausforderungen, versuche ich hier immer wieder neue Fotos hochzuladen. Es soll euch ja nicht langweilig werden.
Es war schön, aber ich musste langsam voran kommen, denn der Checkout Zeitpunkt rutschte unaufhaltsam näher. Also gewinne ich an Höhe. Treffe als ich an der Strasse ankomme den Australier nochmals, der uns mitunter einen der besten Essenstipps in Tokyo gegeben hat. Er hätte mich hinunter nehmen wollen, doch ich wollte nochmals den kleinen Kugelberg sehen. Und dann mein Kugelberg. Als ich ihn erspähe, ist es das Zeichen umzudrehen.

Zoom in die Ferne inklusive einer Stupa, welche die einzige bleiben sollte, die ich in Japan je gesehen habe. Gerne hätte ich sie aus der Nähe angeschaut. Aber ein letzter Funken Verstand und Zeitmanagement hielt mich davon ab.
Jetzt muss ich wirklich rennen. Aber es hat sich gelohnt. Zum Glück hält das nächste Auto, das an mir vorbei fährt und fragt mich, ob ich mitfahren möchte. ich muss zugeben, dass ich das in meiner Zeitplanung schon fast ein bisschen einkalkuliert hatte. Wobei ich dann doch viel zu früh zurück bin.