Es brodelt unter der Oberfläche

Ein erwachsener, arbeitender Mensch hat sich zu kontrollieren, dem für die Gemeinschaft besten Ziel zu verschreiben und all seine Kraft dafür einzusetzen. Man sagt dem Chef (und ja in dem Kontext verwende ich absichtlich die männliche Form) nicht die Meinung, ausser man ist betrunken. Dann darf man alles sagen und machen. Aber betrunkene Japaner sind mir meist unangenehm, obwohl sie nicht gewalttätig sind, doch es brodelt etwas unter der Oberfläche.

Die Hells in Unzen.

Aber nicht nur bei den Menschen sondern auch in der Natur. So gibt es viele Vulkane und eben heisse Quellen. Ein Dort mit heissen Quellen haben wir besucht. Unzen Onsen. Es war herrlich. Wir haben uns ein feudales Hotel mit «extra» Essen genommen und uns überraschen lassen.

Das Essen war vorzüglich mit zwei Ausnahmen. Erstens mussten wir einer wunderschönen Muschel bei ihrem langsamen Todeskampf zuschauen, zweitens gab es Fondue für Nico. Wer Amelie Notomb gelesen hat, weiss dass dies ein Fäden ziehendes Etwas ohne Geschmack ist. Da ich zum Glück gesagt hatte, dass ich keine Milch vertrage, habe ich stattdessen die besten Tempura meiner Reise erhalten.

Die Unzen Hells am gleichen Ort nachts.

Ansonsten gibt es in Unzen die «Unzen Hells». Das ist ein Ort, wo Dampf aus dem Boden kommt, was gerade in der herbstlichen Landschaft ziemlich spektakulär wirkt.

Das Onsen unseres Hotels. Normalerweise darf man nicht fotografieren, aber da wir hier einen privaten “Pot” gemietet hatten, war das kein Problem. Mit Sicht auf den Vollmond übrigens.

Lustig ist, dass hinter den Fassaden, etwas abseits der Wege, welche die Touristen gehen sehr alte Gebäude stehen, die an Sowietblocks erinnern. Vielleicht wurden sie ebenso nach dem Krieg günstig aufgebaut? Sie sind aber oft in desolatem Zustand.

Beim Tourismus werden in Japan immer alle vier Saisons beworben. Schliesslich braucht man einen Grund wieder hierher zu kommen. Hier also Herbst vom Feinsten.

Erdbeben 2016

Von Unzen konnten wir sehr einfach mit Bus und Fähre nach Kumamoto gelangen. Da hätte es eigentlich ein wunderschönes Schloss gegeben, doch wurde es beim letzten Erdbeben stark beschädigt, dass es momentan komplett in Gerüste gehüllt ist, sprich unsichtbar. Dennoch, lieber ein paar Sehenswürdigkeiten nicht sehen, als so ein Erdbeben erleben zu müssen. Die Bilder haben mir zweifellos gereicht. Noch immer fahren viele Zuglinien nicht wieder. Zum Beispiel jene von Kumamoto nach Aso. Wir haben also einen Bus nach Aso genommen.

Und das Gipfelfoto mit einigen Japanerinnen, die wir da getroffen haben. Credits to Charlotte, einer sehr coolen Frau aus Malaysia, die ich später wieder treffen sollte.

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